Am Volkstrauertag versammelten sich in Kitzingen zahlreiche Bürger, um den Opfern von Kriegen und Terrorismus zu gedenken. Oberbürgermeister Stefan Güntner führte die Zeremonie an, unterstützt von Feuerwehr, Rotem Kreuz und Reservisten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom evangelischen Posaunenchor und dem Chor Intakt. Güntner betonte die erschütternden Zahlen: 55 Millionen Tote im Zweiten Weltkrieg und insgesamt 80 Millionen im Ersten Weltkrieg – unvorstellbare Verluste, die die Menschheit geprägt haben.
Der OB erinnerte daran, dass bis zum 24. Februar 2022 viele geglaubt hatten, das Thema Krieg in Europa sei vorbei. Doch der russische Angriff auf die Ukraine hat die Realität brutal zurückgebracht. Die Bilder aus der Ukraine weckten schmerzhafte Erinnerungen an die Zerstörung und den Verlust, die auch Kitzingen am 23. Februar 1945 erlebte. Güntner sprach von der Verantwortung, den Anfängen von Terrorismus und Gewalt entgegenzutreten und die Erinnerungskultur zu bewahren.
Gedenken an die Unbekannten
Besonders bewegend war das Gedenken der Reservisten an 19 unbekannte Flak-Soldaten, die während des Krieges in der bombardierten Stadt ihr Leben verloren. Diese Soldaten kamen von ihren Kasernen, um zu helfen, kehrten jedoch nie zurück. Ihre Identität bleibt unbekannt – kein Alter, kein Herkunftsort, niemand, der um sie trauert. Blumen und Kerzen wurden niedergelegt, um ihren Mut und ihr Opfer zu ehren. Kitzingen zeigt sich als weltoffene Stadt, die sich für Toleranz und Vielfalt einsetzt, während sie gleichzeitig die Schrecken der Vergangenheit nicht vergisst.
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