Ein dramatischer Vorfall geschah am Freitag auf der Ostsee, als ein Brand auf dem Tankschiff «Annika» ausbrach. Das Schiff war auf dem Weg von Rostock nach Travemünde, als im Maschinenraum ein Feuer aus ungeklärter Ursache wütete. Mit 640 Tonnen Öl an Bord stellte dieses Ereignis eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt dar. Glücklicherweise gelang es einem schnellen Einsatzteam, das Feuer im Heckbereich des 73 Meter langen Tankers unter Kontrolle zu bringen.
Vor der Küste Mecklenburg-Vorpommerns lag das Schiff etwa 4,5 Kilometer von Heiligendamm entfernt. Umweltminister Till Backhaus betonte, dass bisher keine Gewässerverunreinigung festgestellt wurde. «Es ist beruhigend zu hören, dass alle Mitglieder der Besatzung wohlbehalten an Land sind,» sagte er und dankte den Einsatzkräften, die vor Ort waren und gemeinsam die Situation bewältigten.
Brandbekämpfung und Evakuierung
Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger war umgehend vor Ort, um die sieben Crewmitglieder in Sicherheit zu bringen, während mehrere Personen leichte Verletzungen erlitten. Einsatzkräfte begannen von drei Schiffen aus mit der Brandbekämpfung. Hubschrauber brachten Feuerwehrteams an den Einsatzort, die schließlich zur Erkundung an Bord der «Annika» gingen. Für die Küstenlinie wurde eine Sperrzone von drei Seemeilen eingerichtet.
Von den Rettungsschiffen konnte schwarzer Rauch beobachtet werden, der aus dem Heck des Tankers drang. Dieser war für die Seenotretter bis zur Küste sichtbar, was die Besorgnis beim Umweltministerium und in der Bevölkerung erhöhte. «Ich verfolge die Ereignisse sehr genau,» so Backhaus, «und wir werden alles tun, um größeren Umweltschäden vorzubeugen.»
Warnungen und Besorgnis
Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt warnte vor der zunehmenden Gefahr von Ölkatastrophen durch den steigenden Tankerverkehr in der Ostsee. Insbesondere die Zunahme alter und unterversicherter Tanker, die als «Schattenflotte» bezeichnet werden, erhöht das Risiko solcher Überschwemmungen. Goldschmidt äußerte die Befürchtung, dass im Falle eines Unglücks das Öl an die Strände von Fehmarn bis Eckernförde gelangen könnte.
Die Ostsee gilt als eines der am stärksten befahrenen Meere weltweit mit etwa 2.000 großen Schiffen, darunter auch Tanker mit bis zu 100.000 Tonnen Ladung. Der Vorfall vor Heiligendamm hat Experten alarmiert, die betonen, dass dies ein Weckruf hinsichtlich der Sicherheitsvorkehrungen im Bereich der Schifffahrt ist.
Der Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung, Oliver Zielinski, nannte die Lage besorgniserregend. «640 Tonnen Schweröl in der Nähe eines sensiblen Ökosystems ist eine gefährliche Angelegenheit», erklärte er. Während die Bekämpfungsmaßnahmen im Gange sind, hoffe er auf eine rasche Lösung des Problems. Die schnelle Reaktion der Rettungskräfte wurde von Umweltorganisationen wie dem WWF ebenfalls gelobt. Finn Viehberg, Leiter des WWF-Ostseebüros, verwies auf die Notwendigkeit eines gut koordinierten Havariekommandonetzes in der Region.
Der Vorfall zeigt auf drastische Weise die Herausforderungen und Risiken auf, die im Zusammenhang mit der Schifffahrt auf der Ostsee stehen. Die Kombination aus steigender Verkehrsdichte und den potenziellen Gefahren, die von havarierten Schiffen ausgehen, macht es unerlässlich, geeignete Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und zum Schutz der Umwelt zu ergreifen. Nach neuesten Informationen wird der Tanker noch am Freitag in den Rostocker Hafen geschleppt, wo das Feuer endgültig gelöscht werden soll. Weiterführende Details zu diesem Vorfall sind in einem umfassenden Artikel auf www.pz-news.de zu finden.