Im Borussia-Park fanden am vergangenen Samstag, dem 30. September 2023, spannende Szenen auf dem Fußballfeld statt. Borussia Mönchengladbach schenkte dem FC Heidenheim eine Lektion in Sachen Kampfgeist und Erfolg. Mit einem knappen 3:2-Sieg gelang es den Gladbachern, sich im Tabellenmittelfeld etwas Luft zu verschaffen und gleichzeitig den Druck auf Trainer Gerardo Seoane zu reduzieren.
Tim Kleindienst, der frisch aus der deutschen Nationalmannschaft zurückkam, war der Star des Spiels. Der Angreifer, der zuvor sein Debüt in der Nationalelf gefeiert hatte, wo er gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande gewann, trug nun entscheidend zu Gladbachs Erfolg bei. „Ich habe den Schwung von der Nationalmannschaft mitgenommen“, erklärt Kleindienst und fügt mit einem Augenzwinkern hinzu, dass es ihm leid tue, seiner „alten Liebe Heidenheim wehtun zu müssen“.
Ein Traumdebüt mit Plea’s Unterstützung
Der 29-Jährige erzielte gleich zwei Tore, darunter einen Foulelfmeter gegen seinen Trauzeugen, den Heidenheimer Torwart Kevin Müller. „Ich hatte im Scherz einen Hattrick angedroht“, erklärte er. Müller, der zwischen den Pfosten stand, musste erkennen, dass Klindienst den Erfolg an diesem Tag fest entschlossen anstrebte.
Die erste Hälfte begann für Heidenheim vielversprechend, als Leonardo Scienza früh das 1:0 erzielte. Dennoch ließ Gladbach nicht lange auf sich warten. Ko Itakura glich schon bald aus. Danach baute Kleindienst das Führungsspiel auf, indem er erst kunstvoll per Hacke auf 2:1 erhöhte, bevor er mit seinem Elfmeter den Spielstand auf 3:1 setzte. Heidenheim gab jedoch nicht auf und kämpfte zurück; Marvin Pieringers verwandelter Handelfmeter sorgte für eine spannende Schlussphase.
Die gesamte Partie war von Aufregung geprägt, und Trainer Seoane durfte sich über die hervorragende Leistung seines Teams freuen. Die taktische Entscheidung, Alassane Plea in das zentrale Offensivspiel einzubeziehen, stellte sich als richtig heraus. Der Franzose lieferte drei Punkte auf seinem Konto ab, da er an allen Toren beteiligt war – entweder durch Vorlagen oder indem er den Elfmeter herausholte. „Plea hat alle drei Tore vorbereitet“, stellte Gladbachs Sportvorstand Roland Virkus fest, was unterstreicht, wie wichtig diese Strategiewechsel für den Erfolg sind.
Der Druck auf Seoane und die Teamdynamik
Nach dem Spiel wurde die Stimmenlage zur Belastung von Trainer Seoane greifbar. Nach vier Niederlagen in den ersten sechs Spielen war der Druck auf den Schweizer spürbar gestiegen. „Der Trainer versucht, alle mitzunehmen und ins Boot zu holen“, erklärte Außenverteidiger Stefan Lainer und verwies auf die vielseitigen Herausforderungen seines Trainers. Diese Leistung könnte nun ein Wendepunkt für die Borussia sein, die seit über zwei Jahren nicht mehr zwei Bundesliga-Spiele in Folge gewonnen hat.
Die aktuelle Verfassung von Gladbach wird auf die Probe gestellt, wenn sie am Freitag, dem 6. Oktober 2023, gegen Mainz antreten. Es ist zu beachten, dass Mainz in dieser Saison noch kein Heimspiel gewonnen hat. Die Chance ist also groß, die eigene Erfolgsserie fortzusetzen und das Überangebot an Chancen, die durch einfache Gegentore entstanden sind, zu minimieren.
Virkus zeigte sich erfreut über die Leistung von Kleindienst. „Man sieht, was Selbstbewusstsein im Fußball ausmacht“, betonte er und hob hervor, dass Kleindienst mit sogenannten „Führungsqualitäten“ und seiner Energie einen entscheidenden Beitrag zum positiven Gefühl innerhalb der Mannschaft leiste. „Wir sind stolz, dass er bei uns ist“, sagte er, was darauf hinweist, wie wichtig solche Spieler für ein Team sind, um in schwierigen Zeiten den Kopf oben zu behalten und den gewünschten Erfolg zu erzielen. Diese Schlüsselmomente könnten entscheidend sein für Gladbachs Ambitionen in der Liga.
Trotz aufkeimender Hoffnung für die Borussia bleibt abzuwarten, ob sie diesen Schwung in die nächsten Spiele mitnehmen können. Die Fans werden gespannt verfolgen, ob ihre Mannschaft die frische Mentalität und den Kampfgeist auch gegen Mainz und darüber hinaus zeigen kann.