Anstieg häuslicher Gewalt: Jeder zweite betroffene Mann bleibt ohne Schutz!

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Die Zahl von Männern in Schutzeinrichtungen aufgrund häuslicher Gewalt steigt. Jeder zweite Bewerber wird abgewiesen. Unterstützung dringend notwendig.

Anstieg häuslicher Gewalt: Jeder zweite betroffene Mann bleibt ohne Schutz!

Dresden (ots)

Die ernüchternde Realität zur häuslichen Gewalt gegen Männer wird im neuesten Bericht der Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM) am Weltmännertag schockierend deutlich. Über 50 Prozent der betroffenen Männer, die um Hilfe baten, wurden aufgrund überfüllter Männerschutzeinrichtungen abgewiesen! Diese alarmierende Statistik zeigt, dass dringender Handlungsbedarf besteht: Das Hilfesystem für Männer ist nicht nur schwach, sondern bringt unzählige Männer in eine verzweifelte Lage.

Im Jahr 2023 wurden 523 Männer gezählt, die sich an Beratungsstellen wandten. Doch das System erweist sich als katastrophal unterbesetzt – lediglich 15 Wohnungen mit 49 Plätzen in nur 5 der 16 Bundesländer stehen bereit. Ein flächendeckender Ausbau ist unerlässlich, um dem Schutzanspruch der betroffenen Männer gerecht zu werden. „Es ist schlimm, aber keine Schande, als Mann betroffen zu sein“, betont Frank Scheinert, Geschäftsführer der BFKM, und fordert mehr Aufmerksamkeit für dieses oft ignorierte Thema.

Kritik an fehlenden Hilfsangeboten

Die BFKM mahnt, dass noch immer viele Männer in Gefahr sind, nicht erreicht zu werden. Wenn mehr als die Hälfte der Hilfesuchenden abgelehnt wird, ist klar: Hier muss dringend etwas geschehen! Die Studiedaten zeigen, dass psychische Gewalt in nahezu allen Fällen berichtet wurde, häufig in Verbindung mit anderen Gewaltformen. Diese klare Datenlage verdeutlicht die Notwendigkeit von Schutzräumen und Rückzugsmöglichkeiten.

Mit Initiativen wie „Ohne Gewalt leben, Mann“ will die BFKM die Öffentlichkeit sensibilisieren und hat bereits spezielle Kampagnen gestartet, um das Bewusstsein für häusliche Gewalt gegen Männer zu schärfen. In einem Land, wo das Thema noch immer ein Tabu darstellt, kann jeder Schritt zur Aufklärung und Unterstützung einen großen Unterschied machen. Die gesammelten Statistiken sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber ohne angemessene Ressourcen bleibt die Hilfe für viele Männer ein unerreichbarer Traum.