Titan-Unglück: Ex-Mitarbeiter beschreiben Stockton Rush als Psychopathen!

Am 18. Juni 2023 implodierte das U-Boot „Titan“ während einer Expedition zur Titanic. Eine neue Netflix-Dokumentation beleuchtet die Hintergründe.
Am 18. Juni 2023 implodierte das U-Boot „Titan“ während einer Expedition zur Titanic. Eine neue Netflix-Dokumentation beleuchtet die Hintergründe. (Symbolbild/DNAT)

Nordatlantik, Meer - Am 18. Juni 2023 kam es zu einem tragischen Unglück, als das Tauchboot „Titan“ während seines sechsten Abstiegs zur Titanic im Nordatlantik implodierte. Bei diesem Vorfall, der insgesamt fünf Menschenleben forderte, darunter auch das des Gründer und CEO von OceanGate, Stockton Rush, wurden gravierende Sicherheitsmängel und riskante Entscheidungen des Unternehmens aufgezeigt. Heute, am 13. Juni 2025, wird dieses Unglück in der neuen Netflix-Dokumentation „Titan: The OceanGate Disaster“, die von Mark Monroe geleitet wurde, genauer untersucht. Die Dokumentation wird am 11. Juni veröffentlicht und thematisiert die Vorfälle sowie die Umstände rund um das Desaster.

Die Dokumentation lässt ehemalige Mitarbeiter zu Wort kommen, die schwerwiegende Vorwürfe gegen Rush erheben. Sie beschreiben ihn als „klinischen Psychopathen“ und berichten von einem gefährlichen Arbeitsumfeld, in dem Sicherheitsbedenken oft ignoriert wurden. Ingenieur Tony Nissen erinnert sich an eine Drohung von Rush, in der dieser erklärte, er würde 50.000 Dollar ausgeben, um jemandes Leben zu ruinieren. Experten hatten wiederholt auf die Risiken hingewiesen, die mit den verwendeten Materialien, insbesondere dem Carbonfaser-Material, verbunden waren.

Zusammenhänge und Konstruktion

Stockton Rushs Ambitionen, wie die der Tech-Mogule Jeff Bezos und Elon Musk, führten dazu, dass er sich für ein innovatives Design entschied, das ungetestetes Carbonfaser für die Rumpfkonstruktion anstelle von bewährt titanium verwendete. Diese Entscheidung war nicht ohne Risiko, da es keine vorherigen Tests für den Einsatz des Materials in solch großem Umfang gab. Laut Berichten begannen die Carbonfasern bereits vor der Implosion zu reißen, was eindringliche Warnungen von Kollegen und Sicherheitsfachleuten laut werden ließ. Trotzdem zögerte Rush, eine dritte Partei zur Sicherheitsklassifizierung des Tieftauchbootes hinzuzuziehen, was die Risiken weiter erhöhte.

Die Dokumentation hat ihren Ursprung im Tribeca Festival, wo sie am 6. Juni Premiere feierte. Laut Jon Bardin von Story Syndicate wurden umfangreiche Recherchen durchgeführt, die tiefere Einblicke hinter die ersten Schlagzeilen ermöglichten. Persönliche und unveröffentlichte Aufnahmen von Rush und der Entwicklung von OceanGate, die von einem Videografen festgehalten wurden, ergänzen die Erzählung.

Reaktionen und Ehrungen

Die Familie von Stockton Rush, darunter seine Frau Wendy und seine Kinder, waren von der Dokumentation ausgeschlossen und lehnten Interviewanfragen ab. Ihre Abwesenheit wirft Fragen über die familiären und emotionalen Auswirkungen des Unglücks auf. In der Zwischenzeit wurde auch ein anderer Film, „Implosion: The Titanic Sub Disaster“, von Warner Bros. Discovery veröffentlicht, der im Mai 2023 erschien und weitere Perspektiven auf das Unglück eröffnet.

In einem Meeting soll Rush gesagt haben, dass er keinen „unwohl fühlenden“ Passagier an Bord wolle, was, in Verbindung mit den geäußerten Sicherheitsbedenken, die Dramatik der Situation vor der Tragödie noch verstärkt. Die Diskussion über die Kontroversen rund um das Unglück und die dazugehörigen Risiken wird in den kommenden Wochen sicher weiterhin anhalten.

Für weitere Informationen über die technischen Hintergründe des Unglücks lesen Sie die ausführliche Analyse auf Spiegel: Spiegel sowie weitere Details in der Berichterstattung von Krone: Krone und Variety: Variety.

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Ort Nordatlantik, Meer
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