FPÖ-Warnung: Mercosur-Abkommen gefährdet unsere heimische Landwirtschaft!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

FPÖ warnt vor negativen Folgen des Mercosur-Abkommens für Österreichs Landwirtschaft und fordert Unterstützung heimischer Produzenten.

FPÖ warnt vor negativen Folgen des Mercosur-Abkommens für Österreichs Landwirtschaft und fordert Unterstützung heimischer Produzenten.
FPÖ warnt vor negativen Folgen des Mercosur-Abkommens für Österreichs Landwirtschaft und fordert Unterstützung heimischer Produzenten.

FPÖ-Warnung: Mercosur-Abkommen gefährdet unsere heimische Landwirtschaft!

FPÖ-Landwirtschaftssprecher Peter Schmiedlechner warnt vor gravierenden negativen Auswirkungen des geplanten Mercosur-Handelsabkommens auf die österreichische Landwirtschaft. Er äußert Bedenken, dass es zu einem weiteren Höfe-Sterben kommen könnte, was die heimischen Betriebe unter Druck setzen würde. Schmiedlechner sieht die Gefahr einer verstärkten Industrialisierung der Landwirtschaft und befürchtet, dass Konsumenten in Zukunft Zugang zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln, Hormonfleisch und sogar Insekten ohne ausreichende Kennzeichnung haben könnten. Dies gefährde die Wahlfreiheit der Verbraucher und mache heimische Produzenten austauschbar.

Der FPÖ-Politiker kritisiert zudem die Bundesregierung, insbesondere die ÖVP, für das Scheitern einer ordentlichen Lebensmittelherkunftskennzeichnung in Österreich. Er spricht eine alarmierende Zahl aus: Täglich geben neun landwirtschaftliche Betriebe ihre Produktion auf. Schmiedlechner appelliert an die Politik, sich für eine regionale statt globalisierte Wirtschaft einzusetzen, um bestehende Strukturen der heimischen Landwirtschaft zu unterstützen und die Interessen der Konsumenten zu wahren. Er sieht auch die Gefahr, dass die ÖVP nicht ausreichend gegen das Mercosur-Abkommen vorgehe und die Bauern verrate.

Regeln für Produkte ab Ende 2025

Das EU-Mercosur-Partnerschaftsabkommen, welches ab Ende 2025 in Kraft treten soll, bringt umfassende Änderungen für importierte Produkte mit sich. Ab diesem Zeitpunkt dürfen nur noch entwaldungsfreie Produkte auf den EU-Markt gelangen. Dies betrifft insbesondere Rohwaren wie Sojabohnen, Rindfleisch, Palmöl, Holz, Kakao, Kaffee und Kautschuk. Ziel ist es, sicherzustellen, dass diese Produkte nicht zur Entwaldung in den Mercosur-Ländern beigetragen haben. Zudem wird ein System für geografische Angaben (g.A.) eingeführt, das die Herkunft und traditionelle Herstellungsverfahren garantieren soll.

Beispiele für solche geografischen Angaben sind anerkannten Produkte wie Fromage de Herve aus Belgien, Münchener Bier aus Deutschland oder Tiroler Speck aus Österreich. Diese Regelungen sollen den europäischen Markt schützen und gleichzeitig eine transparente Produktkennzeichnung gewährleisten.

Proteste der Landwirte und Verbraucherbeschwerden

Die Diskussion um das Mercosur-Abkommen ist nicht nur auf politischer Ebene hitzig, sondern auch in der Landwirtschaft selbst. In Nordrhein-Westfalen protestierten Landwirte, darunter der Zuckerrüben-Anbauer Bernd Kockerols, vor dem EU-Parlament mit über 150 Traktoren gegen das Abkommen. Er warnt, dass die heimischen Betriebe durch die Importöffnung für Fleisch und Zucker stark belastet werden. Paul Christian Küskens, ein weiterer Landwirt, kritisierte die EU-Regulierungen, die die Erträge der Landwirtschaft beeinträchtigen, und verwies auf die Konkurrenz durch günstigere, jedoch qualitativ niedrigere Produkte aus Südamerika.

Zudem wird die Verbraucherzentrale Hamburg aktiv und kritisiert die Produktionsstandards in den Mercosur-Staaten. Insbesondere hinsichtlich Gentechnik, Wachstumshormonen und Umweltschutz sehen die Experten klare Defizite. Dies sei besonders besorgniserregend angesichts der Abholzung des Amazonas-Regenwaldes für landwirtschaftliche Flächen, was sowohl für das Klima als auch für die Biodiversität katastrophale Folgen haben könnte.

Wirtschaftsexperten prognostizieren, dass bestimmte Produkte, wie argentinisches Rumpsteak oder Zucker künftig günstiger in Deutschland erhältlich sein werden. Verbraucher werden aufgefordert, heimische Produkte zu bevorzugen, um die lokale Landwirtschaft zu unterstützen und potenziellen negativen Konsequenzen des Abkommens entgegenzuwirken. Die durchgängigen Bedenken in der Landwirtschaft und unter Verbrauchern verdeutlichen die Spannungen, die das Mercosur-Abkommen in der EU auslöst.