Regierung glänzt mit 230 Social-Media-Kanälen: Kosten und Transparenz im Fokus!
Die Ampelregierung nutzt 230 Social-Media-Kanäle für politische Kommunikation. Hohe Kosten und Datenschutzbedenken prägen die Diskussion.

Regierung glänzt mit 230 Social-Media-Kanälen: Kosten und Transparenz im Fokus!
Die Bundesregierung hat ihre Präsenz in sozialen Medien stark ausgebaut. Aktuell betreibt sie 230 aktive Social-Media-Kanäle, was die höchste jemals erreichte Präsenz in diesem Bereich darstellt. Diese Initiative wurde durch eine parlamentarische Anfrage des FPÖ-Generalsekretärs Michael Schnedlitz ins Leben gerufen. Während die Regierung einige Zahlen zu Schaltungskosten veröffentlicht hat, bleiben Informationen zu den internen Personalkosten weitgehend geheim, wie vol.at berichtet.
Die Ausgaben für die Online-Präsenz summierten sich im zweiten Quartal 2025 auf knapp 240.000 Euro, ausschließlich für bezahlte Inhalte. Auf die Frage nach den Personalkosten gab die Regierung keine Auskunft. Besonders aktiv in der Nutzung dieser Plattformen sind Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ), die insgesamt 104 Kanäle betreuen. Karner nutzt seine Kanäle insbesondere zur Sicherheitskommunikation und im Rahmen des Projekts „Gemeinsam sicher“, während Hanke viele Kanäle von seiner Vorgängerin Leonore Gewessler übernommen hat.
Verteilung der Kanäle und Herausforderungen
Die Social-Media-Kanäle der Regierung sind auf Plattformen wie Facebook, X (ehemals Twitter), Instagram, YouTube und TikTok verteilt. Die Verwendung von TikTok durch Regierungsstellen wirft jedoch Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes auf. Während die Sichtbarkeit in sozialen Netzwerken zunimmt, gibt es auch Fragen zur Transparenz bezüglich der Kosten und der Struktur dieser Aktivitäten. Der Kostenfaktor des Verkehrsministeriums stellt mit 120.000 Euro die Hälfte der Gesamtausgaben dar.
Soziale Medien spielen eine zentrale Rolle in der politischen Kommunikation. Sie ermöglichen es politischen Akteuren, direkt mit Bürger:innen zu interagieren und stellen zugleich relevante Informationsquellen bei Wahlen dar, wie Statista feststellt. Über 5 Milliarden Menschen nutzen weltweit soziale Medien, während in Nordeuropa fast 80 Prozent der Bevölkerung diese Plattformen frequentieren.
Veränderungen im Wählerverhalten und Wahlkämpfe
In Deutschland informiert sich die Wählerschaft vor Wahlen hauptsächlich online. Jüngere Altersgruppen greifen vermehrt auf digitale Kanäle zurück, während ältere Generationen traditionelle Medien bevorzugen. Digitale Desinformation stellt jedoch ein wachsendes Problem dar, da fast drei Viertel der Deutschen damit in Kontakt gekommen sind, was die Wahlentscheidungen der Bürger:innen beeinflussen kann. Besonders Nutzer von TikTok, X und Facebook sind häufig von politisch motivierten Desinformationen betroffen, wie ebenfalls im Bericht von bpb.de aufgeführt wird.
Insgesamt eröffnet die Nutzung sozialer Medien den politischen Akteuren neue Möglichkeiten, sich kostengünstig zu organisieren und Sichtbarkeit zu gewinnen. Dank eines hybriden Mediensystems können Bürger:innen, Politiker:innen und Journalist:innen miteinander interagieren. Dennoch sehen sich Institutionen Herausforderungen wie Datenschutz, Hatespeech und Polarisierung gegenüber, die eine zentrale Rolle in der modernen politischen Kommunikation spielen.