Blutige Kämpfe in Aleppo: Kurden und Regierungstruppen im Konflikt!
Schweres Gefecht zwischen kurdischen Truppen und syrischen Regierungseinheiten in Aleppo am 22.12.2025 führt zu Verletzten.

Blutige Kämpfe in Aleppo: Kurden und Regierungstruppen im Konflikt!
In der syrischen Stadt Aleppo kommt es zu schwerwiegenden Zusammenstößen zwischen kurdischen Kräften und den syrischen Regierungstruppen. Laut Meldungen des syrischen Innenministeriums wurde ein Angriff kurdischer Truppen auf Sicherheitskräfte an Kontrollposten in den kurdischen Bezirken Sheikh Maqsood und Achrafieh verübt. Bei diesen Auseinandersetzungen wurden zwei Mitglieder der Regierungstruppen, drei zivile Sicherheitskräfte und mehrere Zivilisten verletzt. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) machten „mit der Übergangsregierung verbündete Gruppen“ für den Angriff verantwortlich, berichten die Nachrichten von der Kleine Zeitung.
Zudem berichtet die SDF von zwei verletzten kurdischen Sicherheitskräften und fünf verletzten Zivilisten aufgrund anhaltender Angriffe, die mit Mörsern und schweren Waffen durchgeführt wurden. Anwohner schilderten, dass in Aleppo schwere Waffen und Artillerie eingesetzt worden, wodurch die Situation weiter eskaliert ist. Die SDF, angeführt von der Kurdenmiliz YPG, greifen verstärkt Stellungen der Sicherheitskräfte an. Das syrische Verteidigungsministerium wies diese Vorwürfe allerdings zurück und erklärte, die Armee habe nur auf das Feuer reagiert. Die SDF bezeichneten die Attacken seitens der Regierung als „unkontrollierte Eskalation“ und machen die Regierung in Damaskus für die anhaltenden Spannungen verantwortlich, die das Leben von Zivilisten gefährden.
Waffenruhe in Gefahr
Ein Waffenstillstand wurde im Oktober 2025 zwischen der syrischen Übergangsregierung und den kurdischen Kräften angekündigt. Dies geschah nach einem Treffen zwischen der Übergangsregierung und dem SDF-Anführer Mazloum Abdi, das in den Berichten von Tagesschau festgehalten wurde. Der syrische Verteidigungsminister Murhaf Abu Kasra hatte die Waffenruhe bestätigt und erklärt, dass sie für alle Fronten und Militärstützpunkte im Norden und Nordosten Syriens gelten würde. Diese Vereinbarung kam jedoch nur nach zahlreichen Spannungen und Konflikten zustande.
Trotz der Waffenruhe kam es am Montag in Aleppo zu erneuten Zusammenstößen, die zu mehreren Verletzten und mindestens einem Toten führten. Berichten zufolge hatte ein Rettungswagen während der Gefechte unter Beschuss gelitten, was zu weiteren zivilen Opfern führte. Präsident Ahmed al-Scharaa, der als moderater Machthaber wahrgenommen wird, steht jedoch unter Druck, da seine Regierung die Kontrolle über das gesamte Land anstrebt, während die SDF nach wie vor weite Teile Nordsyriens kontrollieren.
Verdrängte Wahlen und gesellschaftliche Spannungen
Am Sonntag wurde das erste Parlament seit dem Sturz von Baschar al-Assad gewählt, wobei ein Drittel der Abgeordneten vom Präsidenten bestimmt wurde. Die Wahlen in Teilen der kurdischen Gebiete wurden jedoch aus „Sicherheitsgründen“ verschoben, was von der SDF scharf kritisiert wurde. Zahlreiche Stimmen haben diese Absage als Farce betitelt. Auch international gibt es Kritik an der Wahl, da ethnische Minderheiten nicht teilnehmen konnten und die Bundesregierung Bedenken über die Vertretung dieser Gruppen geäußert hat.
Die prekäre Lage in Aleppo und die anhaltenden Spannungen zwischen den verschiedenen Gruppen unterstreichen die komplexe und oft gewaltsame Dynamik in dem Land, das seit Jahren von Konflikten geprägt ist. Diese Situation gefährdet nicht nur die Sicherheit der Zivilbevölkerung, sondern auch die Bemühungen um Frieden und Stabilität in der Region.