Finnland hebt Altersgrenze für Reservisten auf 65 Jahre an!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Finnland hebt die Altersgrenze für Reservisten auf 65 Jahre, um die Sicherheit zu stärken und Rekrutenzahlen zu erhöhen.

Finnland hebt die Altersgrenze für Reservisten auf 65 Jahre, um die Sicherheit zu stärken und Rekrutenzahlen zu erhöhen.
Finnland hebt die Altersgrenze für Reservisten auf 65 Jahre, um die Sicherheit zu stärken und Rekrutenzahlen zu erhöhen.

Finnland hebt Altersgrenze für Reservisten auf 65 Jahre an!

Finnland plant, die Altersgrenze für Reservisten von 60 auf 65 Jahre anzuheben. Diese Neuregelung wird nach der Unterzeichnung durch Präsident Alexander Stubb am 1. Januar 2026 in Kraft treten. Verteidigungsminister Antti Häkkänen hebt hervor, dass diese Maßnahmen entscheidend zur Stärkung der Sicherheit des Landes beitragen sollen. Innerhalb von fünf Jahren erhofft sich die Regierung eine Erhöhung der Rekrutenzahl um 125.000, sodass die Zahl der Reservisten bis 2031 auf rund eine Million steigen könnte.

In Finnland besteht Wehrpflicht für Männer, die je nach Spezialisierung eine Dauer von sechs, neun oder zwölf Monaten aufweist. Das Land hat eine 1.300 Kilometer lange Grenze zu Russland und ist darüber hinaus an Schweden und Norwegen angrenzend. Der Wehrpflicht unterliegen männliche Staatsangehörige bis zum Alter von 60 Jahren, während Frauen die Möglichkeit haben, sich freiwillig zu melden. Ab dem Tag des Inkrafttretens des neuen Gesetzes wird die Wehrpflicht für einfache Soldaten um 15 Jahre und für Unteroffiziere sowie Offiziere um fünf Jahre verlängert.

Gesellschaftliche Verantwortung für die nationale Sicherheit

Finnland verfolgt ein gesamtgesellschaftliches Verteidigungskonzept, das die Kooperation zwischen Behörden, Unternehmen, Organisationen und Bürgern fördert. Diese Strategie wird in der Sicherheitsstrategie von 2017 festgehalten und aktuell überarbeitet. Die nationale Sicherheit wird als kollektive Aufgabe der gesamten Gesellschaft betrachtet, und die Verfassung sieht eine allgemeine Verteidigungspflicht vor. In der Bevölkerung Finnlands, die etwa 5,5 Millionen zählt, besteht eine breite Unterstützung für die Wehrpflicht.

Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage hat der Status der finnischen Wehrpflicht und Reserve eine erhöhte Aufmerksamkeit erfahren, insbesondere nach dem NATO-Beitritt im April 2023. Der Beitritt zur NATO war durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine motiviert und stellt eine Wendung in der bisherigen außenpolitischen Strategie des Landes dar. Die Bereitschaft, das Land zu verteidigen, liegt laut aktuellen Umfragen bei 78 Prozent.

Reaktion auf hybride Bedrohungen

Finnland setzt sich auch mit hybriden Bedrohungen auseinander. Im Dezember 2023 wurden beispielsweise die östlichen Grenzen des Landes geschlossen, nachdem rund tausend Migranten ohne Visa eingereist waren. Die finnische Regierung beschuldigt Russland, in diesem Zusammenhang hybride Kriegsführung zu betreiben. Zudem hat das Land seine Grenzschutzgesetzgebung angepasst, um besser auf mögliche Krisen reagieren zu können.

Die Sicherheitsstruktur Finnlands umfasst nicht nur das militärische Engagement; auch zivile Verteidigung spielt eine wichtige Rolle. Über 300 Reservistenverbände sind aktiv und die Nachfrage nach freiwilligen Verteidigungskursen steigt. In Helsinki existieren 5.500 Schutzräume für die Bevölkerung. Dieses umfassende Verteidigungsmodell hat seine Wurzeln in der Geschichte des Landes, die von mehreren Konflikten mit Russland geprägt ist.

Insgesamt fördern die neuen Reformen und Strategien eine Stärkung der Verteidigungsfähigkeit, die nicht nur militärisch, sondern auch gesellschaftlich verankert ist. Finnland hat das Ziel, eine gut ausgebildete Reserve zu nutzen, um im Krisenfall 280.000 Soldaten mobilisieren zu können, wobei die nationale Verteidigungsfähigkeit eng mit der Schaffung eines stabilen und bereiten Reserve-Systems verbunden ist.