
Der frühere melkitische Patriarch Gregoire III. Laham hat betont, dass die Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts die entscheidende Herausforderung im Nahen Osten darstellt. Während eines Interviews am 21. März 2025 in Iznik, Türkei, warnte er, dass die Zukunft Palästinas eng mit der Friedenstabilität und dem Schicksal der Christen in der Region verbunden sei. „Mit der Zukunft Palästinas steht und fällt die Zukunft des Friedens und der Christen in Nahost“, erklärte Laham gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, die seit 1947 beschlossene Teilung des Heiligen Landes in Israel und Palästina aktiv umzusetzen, um eine eskalierende Spannung zwischen der arabisch-muslimischen Welt und dem Westen zu vermeiden.
Zusätzlich kündigte er die Bedeutung des bevorstehenden 1.700-jährigen Jubiläums des ersten Ökumenischen Konzils von Nicäa an, das ebenfalls in Iznik stattfand. Laham betonte die Notwendigkeit, das Augenmerk auf Einheit zu richten anstatt auf Trennungen, um so einen praktischen Fortschritt in der Ökumene – also im Bestreben um christliche Einheit – zu erzielen. Dabei verdeutlichte der 92-jährige Geistliche, dass eine erhöhte Zusammenarbeit unter den Christen in Bereichen wie Bildung und Forschung von zentraler Bedeutung sei, um die Gemeinschaft zu stärken.
Ein Zeichen der Einheit
In einem Interview berichtete auch Kardinal Kurt Koch, der Ökumene-Beauftragte des Papstes, von den Chancen der Ökumene im Kontext der bevorstehenden Gebetswoche für die Einheit der Christen, die vom 18. bis 25. Januar 2025 unter dem Motto „Glaubst Du das?” stattfindet. Dies gilt als hervorragende Gelegenheit, den gemeinsamen Glauben aller Christen zu stärken. Koch wies auf die historische Bedeutung des Nicäa-Konzils hin, das den Glauben der Christen an Jesus Christus definiert hatte und noch heute eine wichtige Basis für die Einheit darstellt. Gleichzeitig merkte er an, dass das Papstamt sowohl eine Unterstützung für die Einheit als auch eine Herausforderung im ökumenischen Dialog darstellt.
Das Jubiläum bietet eine einzigartige Chance, die bestehenden Beziehungen zwischen den verschiedenen christlichen Gemeinschaften zu vertiefen. „Das Konzil gehört allen Kirchen und ist ein gemeinsames Vermächtnis, das uns miteinander verbindet“, betonte Koch. Die Gebetswoche soll ein Zeichen der Verbundenheit unter den Gläubigen weltweit setzen und den Glauben an Christus stärken, was insbesondere in einer Zeit der Spaltungen und Herausforderungen von äußerster Wichtigkeit ist, wie auch die Entwicklung der ökumenischen Dokumente zeigt.
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