Im Kaunertal gibt es Aufregung um den Ausbau des dortigen Kraftwerks durch die Tiwag. Der WWF fordert einen sofortigen Stopp des Projekts, nachdem die Tiwag Sicherheitsrisiken öffentlich eingeräumt hat. "Die Tiwag ignoriert anscheinend bewusst die Gefahren", erklärte WWF-Experte Maximilian Frey und fordert, dass Landeshauptmann Anton Mattle die Reißleine zieht und das gefährliche Vorhaben stoppt. Ein aktuelles Gutachten des renommierten Geomorphologen Prof. Dr. Wilfried Haeberli warnt vor der Bildung neuer Gletscherseen, die bis zum Ende des Jahrhunderts im Kaunertal entstehen könnten und verheerende Flutwellen auslösen könnten. Die Tiwag hat eingeräumt, dass dieses Thema in der Projektplanung bisher "kein Thema" war, was die Lage noch brisanter macht, wie ots.at berichtet.
Zusätzlich warnt ein Gutachten vor Felsstürzen, die durch das Auftauen des Permafrosts zunehmen könnten. Prof. Haeberli stellte fest, dass sich das Risiko solcher Ereignisse in den letzten Jahren verfünffacht hat. "Ein großes Sturzereignis könnte verheerende Folgen haben", erklärte er und erinnerte an ein ähnliches Unglück im Himalaya, bei dem zahlreiche Menschenleben verloren gingen. Trotz dieser Gefahren hält die Tiwag an der Sicherheit des Projekts fest und betont, dass die Überwachung des bestehenden Kraftwerks seit 1964 erfolgt. Die Gesellschaft kündigte an, das geplante Kraftwerksprojekt im April zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) einzureichen, wie die Presse berichtet.
Der WWF besteht nicht nur auf einem Stopp des neuen Projekts, sondern fordert auch eine kritische Überprüfung der bestehenden Anlagen. Die Sicherheitslage im Kaunertal müsse unter unabhängiger Expertise genauer untersucht werden. Frey wies darauf hin, dass es alternative Lösungen für die Energieversorgung gibt, wie etwa ein Pumpspeicherwerk im Kühtai. Die Opposition kritisiert die Wahrnehmung und die Reaktion der Tiwag und drängt auf vollständige Transparenz bezüglich der Gutachten, um die Sicherheit im Kaunertal endlich umfassend bewerten zu können. Diese Entwicklungen zeigen deutlich, wie brisant die Situation im Kaunertal ist und welche Herausforderungen die Energiesicherheit in der Region mit sich bringt.
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