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Rechtsruck in Rumänien: Kirchenvertreter warnen vor gefährlicher Entwicklung!

In Rumänien brodelt es: Antisemitismus und Rechtsextremismus haben in der Gesellschaft besorgniserregend zugenommen. Der rumänisch-orthodoxe Theologe und Pfarrer Ioan Moga warnte in einer Stellungnahme vor den gefährlichen Strömungen innerhalb der nicht nur politischen, sondern auch gesellschaftlichen Diskurse. Die Ergebnisse der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen am 24. November und der kürzlich stattgefundenen Parlamentswahlen am 1. Dezember zeigen, dass die rumänische Gesellschaft verstärkt nach rechts driftet, so Moga. Diese Entwicklungen seien Teil eines größeren Trends in Europa, bei dem rechtsextreme Parteien und deren religiös gefärbte Diskurse in der politischen Landschaft an Einfluss gewinnen. Die orthodoxe Kirche, so Moga, müsse wachsam sein, denn sie darf sich nicht instrumentalisieren lassen, um antisemitische oder ultranationalistische Ideologien zu unterstützen, die im krassen Gegensatz zu den Werten der Orthodoxie stehen. Dieser Diskurs „schadet dem christlichen Zeugnis mehr als er nützt“.

Politikorakel vor der Stichwahl

Unterdessen bestätigte das Verfassungsgericht von Rumänien die umstrittenen Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen. Der rechtspopulistische Kandidat Călin Georgescu hat überraschend die erste Runde gewonnen, was zu zahlreichen Anfechtungen führte. Am 2. Dezember entschied das Gericht, dass die Wahlen gültig sind, trotz der Anfechtungen durch den EU-Abgeordneten Cristian Terheș, der die Annullierung der Ergebnisse forderte. Damit steht die Stichwahl am 8. Dezember zwischen Georgescu und der pro-europäischen Kandidatin Elena Lasconi fest. Diese Wahlen sind nicht nur eine politischen Herausforderung, sondern auch eine Prüfung für die rumänische Gesellschaft, die sich zwischen nationalen und europäischen Identitäten entscheiden muss.

Am Rande der Wahlen zeigt sich ein weiteres brisantes Thema: während die sozialdemokratische PSD für eine europäische Zusammenarbeit und Werte eintritt, versuchen ultranationalistische Kräfte an Boden zu gewinnen. Premierminister Marcel Ciolacu wies Rücktrittsforderungen nach der Wahlniederlage zurück und betonte, dass die PSD als „Brücke“ zwischen europäischer Entwicklung und traditionellen Werten fungieren wolle. Angesichts der steigenden Unterstützung für rechtsextreme Positionen ist es wichtiger denn je, dass die Kirchen und Religionsgemeinschaften klare Grenzen ziehen und sich für Toleranz und Dialog einsetzen. Moga stellte entscheidend fest: „Antisemitismus ist mit der Orthodoxie unvereinbar“ und ein entschiedener Schritt hin zu mehr Bildung ist notwendig, um den Herausforderungen der heutigen Zeit entgegenzuwirken.

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Wien, Österreich
Beste Referenz
kathpress.at
Weitere Quellen
euractiv.de

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