In einem überraschenden Schritt hat die Militärjunta in Burkina Faso gestern Premierminister Apollinaire Kyélem de Tambela abberufen und die nationale Regierung aufgelöst. Dies gab der Übergangspräsident Ibrahim Traoré in einem offiziellen Dekret bekannt. Trotz der politischen Umwälzungen wird den Ministern gestattet, ihre Ämter bis zur Bildung einer neuen Regierung fortzuführen, doch die Gründe für diese drastische Maßnahme wurden nicht angegeben, wie krone.at berichtet.
Die Junta, die seit einem Putsch im September 2022 an der Macht ist, hat mit Download verzeichneten Herausforderungen zu kämpfen, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit des Landes. Die Gewalt extremistischer Gruppen, die den Al-Qaida und dem Islamischen Staat verbunden sind, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Diese Unsicherheit hat dazu geführt, dass mehr als 2 Millionen Bürger innerhalb des Landes vertrieben wurden, was über 8 % der Bevölkerung von rund 23 Millionen entspricht. Trotz wochenlanger Versuche, die Kontrolle zurückzugewinnen, ist weiterhin fast die Hälfte des Staatsgebiets außerhalb der Kontrolle der Regierung, was die Situation ernst verschärft, wie AP News berichtet.
Wachsende politische Unruhe
Burkina Faso hat sich in den letzten Jahren von einer demokratisch gewählten Regierung zu einer Militärherrschaft entwickelt. Nach der Absetzung des Präsidenten Roch Marc Kaboré im Jahr 2022 ist die Militärjunta sowohl mit der Bekämpfung extremistischer Bedrohungen als auch mit dem Druck der westafrikanischen Regionalorganisation ECOWAS konfrontiert, die eine Rückkehr zur Demokratie fordert. Vor kurzem hatte die Junta jedoch ihren Übergangszeitraum um fünf Jahre verlängert, was die Hoffnungen auf eine baldige Stabilisierung dämpft.
Der abrupten Abberufung des Premierministers könnte ein weiteres Zeichen für die Unsicherheit und das Missmanagement der Junta sein, die trotz ihrer Versprechen, die Sicherheitslage zu verbessern, weiterhin mit dem wachsenden Einfluss extremistischer Gruppen zu kämpfen hat. Das Land bleibt angespannt und die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen genau.
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