Neue Sanktionen gegen Russland: Ölkonzerne im Visier von Berlin und Paris!
Berlin und Paris planen neue Sanktionen gegen russische Ölkonzerne, um bestehende Schlupflöcher zu schließen und die Kriegsfinanzierung zu unterbinden.

Neue Sanktionen gegen Russland: Ölkonzerne im Visier von Berlin und Paris!
Am 9. September 2025 kündigen Berlin und Paris ein neues Sanktionspaket gegen Russland an, das sich insbesondere gegen Ölkonzerne richtet. Die beiden Hauptstädte plädieren dafür, Sanktionen nicht nur gegen bekannte Unternehmen wie Lukoil zu erlassen, sondern auch gegen weitere Serviceunternehmen der Ölbranche. Dabei steht die Frage zur Debatte, wie die Preisobergrenze für russisches Öl ausgeweitet werden kann, um auch europäische Unternehmen zu betreffen, die raffinierte Produkte aus russischem Rohöl transportieren. Ziel dieser Maßnahmen ist es, russische Einnahmen durch Ölexporte weiter zu begrenzen und somit den Druck auf die russische Kriegsführung zu erhöhen, so berichten die Kleine Zeitung.
Die geplanten Sanktionen sollen auch darauf abzielen, finanzielle und logistische Schlupflöcher zu schließen, die Russland zur Umgehung bestehender Maßnahmen nutzt. In diesem Kontext wird die Sanktionsliste möglicherweise um russische Banken sowie ausländische Finanzinstitute mit Verbindungen zum russischen Zahlungssystem SPFS erweitert. Sogar Kryptowährungsdienstleister in Zentralasien, die als Unterstützer der russischen Kriegsanstrengungen agieren, stehen im Fokus. Der Fokus reicht zudem auf Drittstaatenunternehmen, die durch den Handel mit Hightech-Materialien und Rohstoffen zur Sanktionsumgehung beitragen. Ziel ist es, alle Wirtschaftsakteure vom europäischen Markt auszuschließen, die Ressourcen für russische Wirtschaftssektoren mit Kriegsbezug bereitstellen.
Preisdeckel für russisches Öl
Ein zentrales Element des neuen Sanktionspakets ist der verschärfte Preisdeckel für russisches Öl. Dieser wird von derzeit 60 auf 47,60 US-Dollar pro Barrel gesenkt und soll 15 % unter dem aktuellen Marktpreis liegen. Ein automatischer Mechanismus sorgt dafür, dass der Preisdeckel kontinuierlich angepasst wird, um Russlands Einnahmen weiter zu drücken. Diese Maßnahme wird als Anreizmechanismus zur Einhaltung der Sanktionen gesehen und könnte Ländern wie Indien oder China einen rechtlichen Weg bieten, russisches Öl zu beziehen, allerdings unter nachteiligen Bedingungen für Russland. Des Weiteren wurde ein Einfuhrverbot für raffinierte Ölerzeugnisse aus russischem Rohöl beschlossen. Dadurch wird sichergestellt, dass russisches Rohöl in jeglicher Form nicht auf den EU-Markt gelangt, berichten die Energie-Experten.
Die beiden Hauptstädte legen auch detaillierte Pläne zur Sanktionierung weiterer Sektoren wie der Automobilindustrie, dem Maschinenbau und der Elektrotechnik vor. Ein Vorschlag der EU-Kommission für die legislativen Maßnahmen wird in den kommenden Tagen erwartet und soll von den Mitgliedsstaaten angenommen werden, um die Effizienz dieser Maßnahmen zu maximieren.
Globale Auswirkungen der Sanktionen
Laut einer Analyse des SWP Berlin könnten die Sanktionen gegen Russland auch weltweite Auswirkungen haben, insbesondere auf die Nahrungsmittelversorgung. Während humanitäre Sektoren von direkten Sanktionen ausgenommen sind, haben Exportrestriktionen einiger Weizenexporteure die Verknappung global verstärkt. Dies könnte dazu führen, dass die Versorgungslage in anderen Ländern noch schwerwiegender beeinträchtigt wird. Die EU hat jedoch keine direkten Agrarsanktionen gegen Russland verhängt, um die Nahrungsmittelversorgung nicht weiter zu gefährden. Dennoch gibt es indirekte Einschränkungen, die die Düngemitteleinfuhren aus Russland betreffen.
Die nachhaltige Wirkung der Sanktionen wird sowohl von europäischen als auch von US-Beamten betont, wobei US-Finanzminister Scott Bessent die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit europäischen Partnern hervorhebt. Der gemeinsame Ansatz soll eine effektive Strategie gegen Russland ermöglichen und beschreibt die jüngsten Bemühungen, den Druck auf die russische Wirtschaft weiter zu erhöhen.