Medwedew droht Österreich: Militärische Konsequenzen bei NATO-Beitritt!
Dmitri Medwedew droht Österreich bei NATO-Beitritt mit Militärgewalt, während die Regierung die Neutralität verteidigt.

Medwedew droht Österreich: Militärische Konsequenzen bei NATO-Beitritt!
Der ehemalige Präsident Russlands, Dmitri Medwedew, droht Österreich mit militärischen Konsequenzen, sollten die Alpenrepublik ihre Neutralität aufgeben und der NATO beitreten. In einem Interview auf dem staatlichen Sender RT äußerte Medwedew, dass eine solche Entscheidung das Bundesheer in die Langstreckeneinsatzpläne der russischen Streitkräfte einbeziehen könnte. Dies würde nicht nur die Sicherheit Österreichs gefährden, sondern auch die internationalen Verträge verletzen, die während der Nachkriegszeit etabliert wurden. Neben den verheerenden Begleiterscheinungen für die österreichische Sicherheit würde auch der Anspruch auf Neutralität in Frage gestellt werden, was Medwedew mit der Annexion Österreichs durch Deutschland 1938 verglich.
Die österreichische Bundesregierung zeigt sich unbeeindruckt von diesen Drohungen. Im Außenministerium in Wien wurden die Äußerungen des russischen Vizechefs des Sicherheitsrates als Einmischung in die inneren Angelegenheiten zurückgewiesen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) betonte, dass der NATO-Beitritt nicht zur Debatte stehe und bezeichnete Medwedews Drohungen als inakzeptabel und als Angriff auf die Unabhängigkeit Österreichs. Zudem betonte der Bundespräsident Alexander Van der Bellen, dass er von einem NATO-Beitritt abrate.
Reaktionen aus der Politik
Die Reaktionen auf Medwedews Äußerungen variieren innerhalb der österreichischen Parteienlandschaft. Die NEOS bezeichneten die Drohungen als „gezielte und einzigartige Provokation“ und forderten, dass die Sicherheitspolitik weiterhin von den Bürgern Österreichs und nicht von ausländischen Einflussnahmen entschieden wird. Grüne außenpolitische Sprecherin Meri Disoski warf dem Kreml vor, Österreich einschüchtern zu wollen. „Einschüchterung hat in Europa keinen Platz“, so Disoski. Die FPÖ hingegen kritisierte den angeblichen „Neutralitätsverrat“ der Bundesregierung und forderte eine Wende in der Außenpolitik.
Medwedew, der heute Vizechef des russischen Sicherheitsrates ist, argumentierte weiter, dass eine militärische Zusammenarbeit mit der NATO nicht nur als Verstoß gegen die Neutralität angesehen werden könne, sondern auch die vier Alliierten des Zweiten Weltkriegs, zu denen auch Russland gehört, ein Mitspracherecht bei einem NATO-Beitritt Österreichs hätten. Er stellte diesen Schritt in einen großen europäischen Kontext und kritisierte die vermeintlich militaristische Haltung vieler europäischer Nationen, die er mit einer „verzauberten Motte am Licht“ verglich, die sich in das zerstörerische Feuer der NATO stürzt.
Die Rolle der österreichischen Neutralität
Die österreichische Neutralität hat eine vielschichtige Geschichte und Entwicklung, die mit dem Neutralitätsgesetz von 1955 begann. Martin Senn beschreibt in seinen Analysen die drei Dimensionen der Neutralitätspolitik Österreichs: Ausdeutung, Attraktivität und Abschreckung. Bei der Ausdeutung wird die Neutralitätspolitik gestaltet und diskutiert, bei der Attraktivität bemüht man sich um Außensicherungsmaßnahmen, während die Abschreckung zum Ziel hat, potenzielle Aggressoren von einer Verletzung der Neutralität abzuhalten.
In den letzten Jahrzehnten hat sich die öffentliche Meinung zur Neutralität verändert. Obwohl die Zustimmung zur Neutralität nach internationalen Krisen wie dem Kosovo-Krieg oder den Ereignissen des 11. Septembers gestiegen ist, gibt es auch Stimmen, darunter aus den Reihen der NEOS, die eine Diskussion über eine europäische Verteidigungsunion anregen. Mit den neutralen nordischen Staaten, Finnland und Schweden, die nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 der NATO beitraten, wird die zukünftige Rolle Österreichs in einem sicherheitspolitischen Kontext überdacht.
Insgesamt zeigt die Situation, dass Österreichs Neutralität sowohl im Inland als auch im Ausland weiterhin als ein sensibles Thema betrachtet wird, besonders angesichts der aggressiven Rhetorik aus Moskau.
Für weitere Details zur Neutralitätspolitik Österreichs besuchen Sie bitte die Seite des Parlaments.