Bei KTM stehen die Lichter aus: Die finanzielle Krise des Unternehmens schlägt wie ein Blitz ein und betrifft über 3.700 Mitarbeiter. Bereits die Novemberlöhne sowie das Weihnachtsgeld wurden nicht ausgezahlt, und trotz vorübergehender Zusagen ist auch die Auszahlung des Dezembergehalts in Gefahr. Das bestätigte AK-Präsident Andreas Stangl mit enttäuschenden Worten: „Es gibt einfach keine Handschlagqualität mehr bei der Geschäftsführung von KTM.“ In der grauen Vorweihnachtszeit bangen die Angestellten um ihr Geld und um ihre Existenz.
Die Lage eskaliert vor dem geplanten Insolvenzantrag, der für Freitag vorgesehen ist. Wie Puls24 berichtet, muss KTM, eine Tochtergesellschaft von Pierer Mobility, mit einem "hohen dreistelligen Millionenbetrag" kämpfen. Dieses finanzielle Desaster wird durch einen dramatischen Umsatzrückgang von 21 Prozent im ersten Halbjahr 2024 begleitet, was zu einem Verlust von 181 Millionen Euro führte. Das Unternehmen beruft sich auf einen Insolvenzantrag mit dem Ziel, sanierend zu handeln und die Zahlungen über den Insolvenzfonds möglicherweise nachzuholen.
Auswirkungen auf die Mitarbeiter
Die katastrophale Nachricht kommt für viele Mitarbeiter zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt, da sie bereits auf die Weihnachtsremuneration gehofft hatten. Bis zur endgültigen Klärung und einer möglichen Genehmigung des Insolvenzverfahrens wird es jedoch Monate dauern, in denen die Arbeitnehmer zur Unsicherheit verurteilt sind. Stangl appelliert an alle Mitarbeiter, nichts zu unterschreiben und sich rechtlich beraten zu lassen. Der Unternehmenssprecher bestätigte, dass die Dezembergehälter rechtzeitig ausgezahlt werden sollen, um „Härtefälle vor Weihnachten abzufedern“, doch wie lange die Mitarbeiter auf das Weihnachtsgeld warten müssen, bleibt ungewiss.
Bei der KTM-Gruppe selbst sowie den Tochtergesellschaften KTM Components GmbH und KTM Forschungs- & Entwicklungs GmbH wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um die Schuldenlast von über 250 Millionen Euro zu stemmen. Muttergesellschaft Pierer Industrie AG hat bereits ein "Europäisches Restrukturierungsverfahren" beantragt, in der Hoffnung, eine Insolvenz abzuwenden. Die nächste Zeit wird entscheidend sein, nicht nur für die Zukunft des Unternehmens, sondern vor allem für das Schicksal der betroffenen Mitarbeiter, die auf eine baldige Lösung hoffen.
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