Väter in Österreich: Nur 16 % nutzen ihr Recht auf Karenz!
Am 30.10.2025 beleuchtet Klick Kärnten die ungleiche Väterbeteiligung an Karenz in Österreich und fordert Gleichstellung.

Väter in Österreich: Nur 16 % nutzen ihr Recht auf Karenz!
Am 30. Oktober 2025 wird deutlich, dass die Väterbeteiligung an der Karenzzeit in Österreich nach wie vor niedrig ist. Nur 16 von 100 Vätern nutzen dieses wichtige Recht, welches ihnen seit über 30 Jahren zusteht. Dies entspricht einer besorgniserregenden Situation, da Österreich im EU-Vergleich auf dem letzten Platz liegt, was die Inanspruchnahme von Karenz durch Väter betrifft. Laut Daten der SPÖ-Frauen Kärnten nimmt in etwa 80 % der Paare der Mann keinerlei Karenz in Anspruch. Zudem interessieren sich nur 2 % der Väter dafür, länger als drei Monate in Karenz zu gehen.
In einem weiteren Vergleich mit anderen europäischen Nationen wird deutlich, dass Länder wie Luxemburg, die Niederlande und Slowenien eine ganz andere Kultur der Väterbeteiligung zeigen, wo mehr als 90 % der Väter Karenz nehmen. Diese niedrige Zahl in Österreich ist besonders besorgniserregend, da sie auch in Verbindung mit der Gender-Pay-Gap steht, die in Kärnten bei 17 % liegt. Frauen leisten zudem 62 Tage im Jahr unbezahlte Arbeit und zwei Drittel dieser unbezahlten Arbeit wird von Frauen erledigt.
Forderungen nach Verbesserungen
Petra Oberrauner, die SPÖ-Landesfrauenvorsitzende in Kärnten, fordert daher klare Regeln für die Gleichstellung der Geschlechter und unterstützt das Lohntransparenzgesetz, das gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit vorschreibt. Das Ziel dieses Gesetzes ist es, den Equal Pay Day überflüssig zu machen. Österreichische Frauen verdienen im Durchschnitt 18,3 % weniger als Männer und erhalten im Alter sogar 40,1 % weniger Pension.
Der Österreichische Gewerkschaftsbund hat kürzlich Reformen gefordert, um die Väterbeteiligung zu erhöhen. Ein zentraler Punkt sind Maßnahmen zur Schaffung eines voll bezahlten „Papa-Monats“. Derzeit wird der „Papamonat“ von der Mehrheit der Väter ignoriert, was durch die geringen Leistungen und Mängel bei Kinderbetreuungseinrichtungen verstärkt wird. Auch die Tatsache, dass rund 95 % der Bezieher des Kinderbetreuungsgeldes Frauen sind, unterstreicht die Notwendigkeit für eine gleichberechtigte Aufteilung der Verantwortlichkeiten zwischen den Geschlechtern.
Der Weg zur Gleichstellung
Der Anteil der Väter, die eine Karenz in Anspruch nehmen, ist seit 2010 gesunken, während er in anderen EU-Ländern angestiegen ist. In Schweden beispielsweise müssen Eltern mindestens 60 Tage Karenz in Anspruch nehmen, was zu einer hohen Väterbeteiligung führt. In Island fördert ein „Use-it-or-lose-it“-Prinzip, dass 90 % der Väter in Karenz gehen. In Österreich hingegen sehen die Bedingungen momentan ganz anders aus.
Die österreichische Regierung plant, bis Ende 2026 Maßnahmen zur Stärkung der Väterbeteiligung an der Kinderbetreuung zu ergreifen. Ziel ist es, eine gleichberechtigte Aufteilung der Karenzzeit zwischen beiden Elternteilen zu erreichen. Über die Konsequenzen und Potenziale dieser Reformen bleibt abzuwarten, wie sich die gesellschaftliche Haltung zur Väterbeteiligung ändert.