Der atomgetriebene Flugzeugträger USS Harry S. Truman war am Mittwochabend in eine Kollision mit einem Handelsschiff in der Nähe von Ägypten im Mittelmeer verwickelt, wie ein Sprecher der Marine am Donnerstag mitteilte.
Unfälle auf See: Hintergründe zur Kollision
Die genauen Ursachen der Kollision zwischen dem US-Kriegsschiff und dem panamaflaggen Handelsschiff Besiktas-M sind noch unklar. Der Sprecher gab an, dass die Kollision keine Überschwemmung an Bord der Truman verursacht hat und die nuklearen Antriebssysteme nicht betroffen waren. Auf beiden Schiffen wurden keine Verletzungen gemeldet, obwohl das Handelsschiff einige Schäden erlitten hat, berichtete ein Beamter der Marine.
Ermittlungen zur Kollision
Eine Untersuchung ist im Gange, um festzustellen, wie es zu dem Zusammenstoß kam. Der Beamte wies jedoch darauf hin, dass das Gebiet in der Nähe des Suezkanals in der Regel sehr dicht mit Schiffen besetzt ist. Der Besiktas-M, ein 188 Meter langer Massengutfrachter, hatte den Suezkanal verlassen und war auf dem Weg nach Rumänien, wie die Tracking-Website Marine Traffic zeigt. Die Truman, die 335 Meter lang ist und zur Nimitz-Klasse gehört, machte sich in Richtung des Kanals auf.
Schiffsverkehr und Zugänglichkeit des Suezkanals
Der Marine-Experte Sal Mercogliano, Professor an der Campbell University, erläuterte in einem Gespräch der X Spaces, dass die Gegend, in der die Kollision stattfand, in der Nähe eines Ankerplatzes vor dem ägyptischen Port Said, zu diesem Zeitpunkt rund 100 Schiffe umfasste. Der ehemalige US-Marine-Kapitän Carl Schuster, Dozent an der Hawaii Pacific University, erklärte, dass solche Bedingungen wenig Spielraum für Fehler lassen. “Es gibt nicht viel Raum für Manöver in einem eingeschränkten Seegebiet, und beide Schiffe benötigen etwa eine nautische Meile, um anzuhalten,” bemerkte Schuster.
Die USS Harry S. Truman: Einsätze und Hintergründe
In der vergangenen Woche befand sich die Truman in Souda Bay, Griechenland, für einen "Arbeitshafenbesuch", nachdem sie zwei Monate lang Kampfoperationen im Zentral-Kommando-Gebiet durchgeführt hatte, wie eine Mitteilung der Marine erklärt. Während dieses Zeitraums führte sie mehrere Angriffe gegen Houthi-Rebellen im Jemen durch und startete Luftangriffe gegen ISIS in Somalia.
Seltenheit von Kollisionen zwischen Militär- und Handelsschiffen
Die Truman ist einer von 11 Flugzeugträgern in der Flotte der US Navy. Unfälle, an denen diese riesigen Schiffe und Handelsschiffe beteiligt sind, sind selten, da die Träger normalerweise in Begleitung einer Kampfgruppe reisen, die durch eine Reihe von Zerstörern geschützt wird. Schiffe, die in den Suezkanal einfahren, müssen jedoch in einer einzigen Reihe fahren, was sie anfälliger für Kollisionen macht, so die Experten.
Historische Kollisionen
Die letzte bekannte Kollision eines US-Trägers mit einem Handelsschiff ereignete sich am 22. Juli 2004, als ein Dhow, ein im Mittleren Osten verbreitetes Segelschiff, die ehemalige USS John F. Kennedy im Persischen Golf rammte, berichtet die maritime Website USNI News.
Im Jahr 2017 waren zwei US-Marine-Zerstörer in tödliche Kollisionen verwickelt. Sieben Seeleute starben, als die USS Fitzgerald im Juni jenes Jahres ein Frachtschiff vor Japan rammte, und zwei Monate später kamen zehn Seeleute ums Leben, als die USS John S. McCain mit einem Tanker vor Singapur und Malaysia kollidierte.
Details zur Meldung
