Trump zwingt Indien und China zu einer Not-Ehe – eine komplizierte Beziehung

Trump zwingt Indien und China zu einer Not-Ehe – eine komplizierte Beziehung

Die Beziehungen zwischen Indien und China sind geprägt von einem blutigen Grenzkonflikt, einem erheblichen Machtungleichgewicht und einem intensiven Wettkampf um Einfluss in ganz Asien. Doch die neuesten Handelskriegsmaßnahmen von Präsident Donald Trump könnten das Unvorstellbare bewirken: Indien und China in eine vorsichtige, aber strategische Umarmung zu treiben.

Die Auswirkungen von Trumps Handelskriegen

Trumps Ankündigung eines neuen Basiszolls von 25 % für Indien – der später auf erstaunliche 50 % ansteigen soll als zusätzliche Strafe für den Kauf von russischem Öl – spiegelt gewissermaßen die langanhaltenden Druckkampagnen wider, die er gegen China geführt hat. Dies schafft ein gemeinsames Interesse zwischen Neu-Delhi und Peking.

Obwohl eine Entspannung in der angespannten Beziehung zwischen Indien und China bereits im Gange war, sagen Experten, Trumps Aktionen hätten diesen Wandel verstärkt. Neu-Delhi und Peking müssen sich nun in einem unberechenbaren Washington orientieren, das strategische Partner und geopolitische Rivalen mit der gleichen transaktionalen Herablassung behandelt, unabhängig davon, ob sie in Europa oder Asien sind.

Die Taktische Neuausrichtung zwischen Indien und China

Indiens Premierminister Narendra Modi plant Berichten zufolge seine Teilnahme am Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit später in diesem Monat, was seine erste Reise nach China seit sieben Jahren wäre. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums äußerte, Peking „begrüßt“ Modi zu diesem Treffen.

Jedoch warnen Analysten, dass diese Allianz äußerst pragmatisch ist und nicht aus Überzeugung entstand. Das tief verwurzelte misstrauische Verhältnis zwischen den beiden asiatischen Giganten, das aus ihrem Grenzkonflikt und dem Machtkampf um die regionale Dominanz resultiert, bleibt unverändert bestehen. Der aktuelle Zusammenhalt wird nicht durch eine gemeinsame Vision, sondern durch einen gemeinsamen Gegner im Weißen Haus bestimmt.

Das Vertrauen in die USA schwindet

Indiens Verhältnis zu den USA hat sich dramatisch gewandelt, von der Entfremdung im Kalten Krieg zu einer entscheidenden Partnerschaft im 21. Jahrhundert. Unter Modi erreichte das Verhältnis neue Höhen, teilweise bedingt durch die persönliche Verbindung, die er während Trumps erster Amtszeit entwickelte. Die tiefere Zusammenarbeit zwischen Neu-Delhi und Washington wurde kritischer, als die Beziehung zwischen Indien und China nach tödlichen Grenzkonflikten im Jahr 2020 stark verschlechterte.

Die Biden-Regierung vertiefte das Engagement der USA in Indien und identifizierte Neu-Delhi als entscheidendes Gegengewicht zu Chinas wachsendem Einfluss. Präsident Joe Biden lobte Modi oft, während er scharfe Kritik von Menschenrechtsorganisationen über die angebliche demokratische Rückschritte der Modi-Regierung größtenteils beiseite schob.

Indien bleibt standhaft trotz Drohungen

Trumps neuer Zoll von 36 % auf indische Importe, die 36 % des Rohöls aus Russland beziehen, könnte die strategischen Bestrebungen der USA gefährden. Analysten warnen, dass dies das Vertrauen Indiens in Washington massiv untergräbt. Indien bezeichnete die Zölle als „unfair“ und „unangebracht“ und wies darauf hin, dass die USA und Europa weiterhin russische Düngemittel und Chemikalien kaufen.

Die Stimmung gegenüber den USA härtet sich in Indien, teilweise wegen Trumps Umgangsweise. Modi, der unter Druck von Oppositionspolitikern steht, verteidigte die Interessen seines Landes kürzlich bei einer Veranstaltung und betonte, dass Indien niemals Kompromisse bei den Interessen von Landwirten und Fischern eingehen wird.

Die geopolitischen Folgen der US-Politik

Die unbeabsichtigten Konsequenzen von Trumps Politik könnten dazu führen, dass die historisch rivalisierenden Länder Indien und China eine strategische Allianz bilden. Nach einem Treffen von Modi mit dem chinesischen Führer Xi Jinping im vergangenen Oktober hat sich die Beziehung zwischen Indien und China allmählich normalisiert. Beide Länder haben begonnen, direkte Handelsflüge wieder aufzunehmen, und Peking hat zwei Pilgerstätten wiedereröffnet.

Expertin Vaishnav prognostiziert eine Zukunft der Dualität: „Ich erwarte, dass wir zunehmende wirtschaftliche Zusammenarbeit in Verbindung mit strategischem Wettbewerb sehen werden.“ Diese Konvergenz bleibt jedoch durch tiefes Misstrauen zwischen den beiden Ländern begrenzt, das aus tödlichen Grenzkonflikten und Chinas strategischer Verankerung in Pakistan resultiert.

Fazit

Die Art und Weise, wie Trump die Beziehungen zu Indien gestaltet, könnte letztlich die beabsichtigte geopolitische Isolation Chinas untergraben. Trump’s Vorgehen könnte dazu führen, dass Indien sich näher an Russland und – paradoxerweise – an China anlehnt und gemeinsam gegen die US-Zollmaßnahmen verhandelt, was die strategischen Interessen der USA in der Region gefährden könnte.

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