Wiens Rechenzentrum: Österreichs erstes mit Umweltzeichen ausgezeichnet!

Wien, Österreich - Das Rechenzentrum der Stadt Wien im 22. Bezirk hat am 25. Mai 2025 als erstes Rechenzentrum in Österreich das Österreichische Umweltzeichen erhalten. Dies stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit dar, wobei das Rechenzentrum neue Maßstäbe in Technologie und umweltfreundlicher Praxis setzt. Mit der Implementierung eines umweltverträglichen und ressourcenschonenden Energiemonitoring-Systems wird die Effizienz der betrieblichen Abläufe kontinuierlich überwacht, um Fortschritte zu dokumentieren und Energiesparmaßnahmen zu entwickeln.
Besonders innovativ sind die Kühlsysteme, die Außenluft und lokales Grundwasser zur Kühlung nutzen. In bestimmten Monaten können sogar Kälteaggregate gänzlich entfallen, was zu erheblichen Stromersparnissen führt. Die wachsende Nachfrage nach IT-Services in Wien wird durch diese Maßnahmen effektiv unterstützt. Laut presse.wien.gv.at benötigten die Rechenzentren in Österreich im Jahr 2020 insgesamt 1,2 Terawattstunden (TWh) Strom, genug für etwa 400.000 Haushalte.
Herausforderungen der Branche
Trotz dieser Fortschritte stehen Rechenzentren vor großen Herausforderungen. Der Energieverbrauch steigt mit der zunehmenden Nutzung von Künstlicher Intelligenz, was die Energiewende zusätzlich belastet. Diese Entwicklungen sind auch im Kontext des seit der Corona-Pandemie stark gestiegenen Datenverbrauchs in Österreich zu sehen, wie wien.orf.at berichtet.
Um den ökologischen Fußabdruck der Branche zu reduzieren, reagiert die Zertifizierung mit dem Umweltzeichen seit Ende 2024 auf die Marktentwicklung. Diese Richtlinie, bekannt als UZ80, signalisiert energie- und ressourceneffiziente Leistungen in Rechenzentren, wobei das Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) die Kriterien aufgestellt hat. Es werden besondere Anstrengungen gefordert, um die Energieeffizienz zu steigern und die Umweltverträglichkeit zu gewährleisten.
Nutzung von Abwärme
Eine der Lösungen zur Effizienzsteigerung ist die Nutzung von Abwärme, die in mehreren Rechenzentren bereits umgesetzt wird. In Frankfurt am Main beispielsweise decken Großwärmepumpen 60 % des Wärmebedarfs eines Wohnquartiers mit Rechenzentrumsabwärme. In Wien wird Abwärme von Digital Reality zur Beheizung der Klinik Floridsdorf eingesetzt. Diese innovativen Ansätze sind notwendig, um den Anstieg des Energieverbrauchs und die große Menge ungenutzter Abwärme durch Rechenzentren zu mindern, wie in den Richtlinien ausführlich beschrieben wird, die auch die umweltzeichen.at maßgeblich entwickelt hat.
Das Rechenzentrum in Wien wird von der WSE Wiener Standortentwicklung GmbH betrieben und von Wien Digital (MA 01) genutzt. Mit der Erreichung des Umweltzeichens werden nicht nur Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz in den Fokus gerückt, sondern es werden auch Kriterien der nachhaltigen Beschaffung im Bundesbereich angestrebt. Dieses Zeichen dient als Informationsinstrument für Kunden und Beschaffer, damit energieeffiziente Rechenzentrumsleistungen transparent und nachvollziehbar werden.
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Ort | Wien, Österreich |
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