Wien Wahl 2025: Ludwig dominiert Medien, Nepp heftig kritisiert!

Wien, Österreich - Am Sonntag, den 22. April 2025, finden in Wien die Landtags- und Gemeinderatswahlen statt. Diese Wahlen sind besonders bedeutend, da sie das politische Klima der Stadt maßgeblich beeinflussen werden. Vor diesem Hintergrund hat das Brand Intelligence Unternehmen „Observer“ die Medienperformance der acht SpitzenkandidatInnen analysiert. Der Zeitraum der Untersuchung erstreckt sich vom 21. März bis 21. April 2025.

Die Analyse zeigt, dass Michael Ludwig von der SPÖ die höchste Medienpräsenz aufweist. In den letzten Wochen war er mit 1.090 Printbeiträgen und 967 Online-Artikeln omnipräsent, was einer Reichweite von etwa 1,3 Milliarden UserInnen entspricht. Ein Bericht auf orf.at alleine erzielte über 9,6 Millionen Unique Clients.

Medienpräsenz der KandidatInnen

  • Michael Ludwig (SPÖ): 1.090 Printbeiträge und 967 Online-Artikel
  • Dominik Nepp (FPÖ): 436 Print- und 719 Online-Beiträge
  • Karl Mahrer (ÖVP): 857 Beiträge
  • Bettina Emmerling (NEOS): 748 Erwähnungen
  • Barbara Urbanic (KPÖ): 145 Beiträge

Ein spannendes Detail der Studie ist das Sentiment in den Online-Artikeln. Selma Arapović von den NEOS verzeichnet mit 26% das positivste Sentiment, vor allem aufgrund ihrer Vorschläge zu einem KI-Rechenzentrum in Wien-Aspern und einem klimafitten Hauptbahnhof. Im Gegensatz dazu hat Dominik Nepp von der FPÖ die negativste Berichterstattung erfahren, mit 41% negativem und nur 7% positivem Sentiment.

Die Social-Media-Aktivität der KandidatInnen ist ebenso aufschlussreich. Während Heinz-Christian Strache (Team HC) mit 704 Postings die aktivste Person auf sozialen Medien war, folgten Michael Ludwig und Judith Püringer mit 170 und 138 Postings. Alle KandidatInnen waren auf Facebook am präsentesten, während die Aktivität auf der Plattform X (ehemals Twitter) eher gering ausfiel. Auffällig ist, dass Barbara Urbanic von der KPÖ ausschließlich auf Instagram aktiv ist.

Der Einfluss sozialer Medien auf Wahlen

In einem breiteren Kontext beeinflussen soziale Medien zunehmend die Art und Weise, wie Wahlkämpfe geführt werden. Bei der Europawahl 2024, die bereits 2024 stattgefunden hat, wurde die Rolle sozialer Medien für die Mobilisierung junger Wähler deutlich. Vielerorts fühlten sich junge Wahlberechtigte, insbesondere 16- und 17-Jährige, die erstmals wahlberechtigt waren, nicht ausreichend informiert, obwohl zwei Drittel von ihnen zur Wahl gehen wollten. Soziale Medien sind die primäre Informationsquelle für diese Generation und besonders Plattformen wie TikTok und Instagram gewinnen an Bedeutung.

Die Ergebnisse der EU-Wahl 2024 zeigten eine hohe Wahlbeteiligung von 64,8%, dem höchsten Wert seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie wichtig es für Parteien geworden ist, aktiv und strategisch auf sozialen Medien anwesend zu sein. Parteien und KandidatInnen nutzen kreative, virale Inhalte auf Plattformen wie TikTok, um ihre Botschaften zu verbreiten und jüngere Wähler anzusprechen.

Die strategische Nutzung sozialer Medien ist entscheidend für den Wahlerfolg, wobei Authentizität und zielgruppengerechte Kommunikation als Schlüsselfaktoren identifiziert wurden. Die Analyse von Stimmen und Interaktionen auf Plattformen wie TikTok und YouTube zeigt, dass sie besonders hoch sind und für viele Parteien, darunter die FDP und die Partei Die Linke, einen Wettbewerbsvorteil darstellen.

Die Entwicklungen in Wien sowie die beobachteten Trends aus der EU-Wahl verdeutlichen, dass sowohl klassische Wahlkampfmethoden als auch moderne, digitale Ansätze von Bedeutung sind. Die bevorstehenden Wahlen in Wien werfen somit nicht nur ein Licht auf die Medienperformance einzelner KandidatInnen, sondern auch auf die sich wandelnden Anforderungen und Erwartungen der Wähler.

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Ort Wien, Österreich
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