E-Zigaretten im Klassenzimmer: Chaos und Alarmstufe Rot für Schulen!

Oberösterreich, Österreich - In den letzten Jahren hat sich das Bild des Substanzkonsums unter Jugendlichen in Österreich drastisch verändert. E-Zigaretten haben mittlerweile die klassischen Tabakzigaretten überholt. Mehr als ein Drittel der 14- bis 16-Jährigen in Oberösterreich konsumierte im vergangenen Monat E-Zigaretten, wie eine aktuelle Studie zeigt. Laut kosmo.at liegt der Anteil der 15-Jährigen in Österreich bei 21 Prozent, was jedoch unter den Zahlen aus Deutschland (23 Prozent) und der Schweiz (24 Prozent) bleibt.
Die Situation wird von Pädagogen als problematisch beschrieben. Ein Schulleiter berichtete, dass Schüler E-Zigaretten während des Unterrichts verwenden, was zu einer Überforderung des Lehrpersonals führt. Anfragen, die zur Altersverifikation bei Händlern von E-Zigaretten hätten führen sollen, blieben unbeantwortet, wie die grüne Landtagsabgeordnete Anne-Sophie Bauer in einem Selbstversuch feststellte. In Oberösterreich werden Testkäufe bislang nur bei Alkohol und Tabakwaren durchgeführt, was die Problematik weiter verstärkt. Sie forderte verstärkte Jugendschutzkontrollen, insbesondere in Vape-Shops und im Internet.
Wachsende Besorgnis über Substanzkonsum
Eine neue Untersuchung von WHO/Europa beleuchtet besorgniserregende Trends im Substanzkonsum. Über 50 Prozent der befragten 15-Jährigen gaben an, bereits Alkohol konsumiert zu haben. Auch bei den E-Zigaretten zeigen die Ergebnisse besorgniserregende Zahlen: 32 Prozent der 15-Jährigen haben schon einmal E-Zigaretten geraucht, 20 Prozent in den letzten 30 Tagen. Diese Entwicklungen führen zu einem Alarm, besonders da der Cannabiskonsum bei 15-Jährigen von 14 Prozent im Jahr 2018 auf 12 Prozent im Jahr 2022 gesunken ist.
Der Gebrauch von Nikotinprodukten, einschließlich Nikotinbeuteln, ist in den letzten zwei Jahren stark gestiegen und hat den Rückgang des Zigarettenkonsums überkompensiert. Nach Angaben von ifgp.at zeigen auch Mädchen beim Substanzgebrauch ein gleichwertiges Verhalten und überholen teils die Jungen. Dies geschieht parallel zu einem Anstieg erheblicher Trunkenheit unter Jugendlichen. Besonders alarmierend ist, dass sich die Geschlechterunterschiede verringern, was bedeutet, dass Mädchen zunehmend auch im Substanzkonsum gleichziehen oder diesen sogar übertreffen.
Dringender Handlungsbedarf
Substanzkonsum bei Jugendlichen erfordert dringende Maßnahmen. Es wird empfohlen, gezielte Präventionsstrategien zu verfolgen, um den Konsum zu reduzieren. Diese beinhalten die Erhöhung der Verbrauchsteuern, Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Nikotin- und Tabakerzeugnissen sowie Alkohol, und das Verbot von Aromastoffen in Nikotinprodukten. Auch Werbung und Verkaufsförderung in Medien müssen strenger kontrolliert werden, um die Gesundheit der Jugendlichen zu schützen.
Rainer Schmidbauer, ein Suchtexperte, warnte davor, dass das kontinuierliche Inhalieren beim Vapen zu einer stärkeren Belastung des Körpers führen kann. Die Gesellschaft steht vor der Herausforderung, sowohl den Einsatz von E-Zigaretten als auch die generelle Verbreitung von Substanzen unter Jugendlichen in den Griff zu bekommen und verantwortungsvolle Lösungsansätze zu finden.
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Ort | Oberösterreich, Österreich |
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