Wien setzt auf Grundwasser-Modell für die Lobau: Ökosystem im Fokus!

Wien prüft am 17.06.2025 die Dotierung der Unteren Lobau zur Verbesserung des Wasserhaushalts im Nationalpark Donauauen.
Wien prüft am 17.06.2025 die Dotierung der Unteren Lobau zur Verbesserung des Wasserhaushalts im Nationalpark Donauauen. (Symbolbild/DNAT)

Wien setzt auf Grundwasser-Modell für die Lobau: Ökosystem im Fokus!

Lobau, Österreich - Der Gemeinderatsausschuss von Wien hat heute bedeutende Investitionen in ein Grundwasserströmungsmodell beschlossen, dessen Hauptziel die Verbesserung des Wasserhaushalts im Nationalpark Donauauen, insbesondere in der Lobau, ist. Diese Region stellt ein wichtiges Erholungsgebiet dar und birgt gleichzeitig ein sensibles Ökosystem, das zunehmend Austrocknungs- und Verlandungsprozessen ausgesetzt ist. Um dem entgegenzuwirken, fließt seit 2022 zusätzliches Wasser aus der Neuen Donau in die Obere Lobau, wo bis zu 1.500 Liter pro Sekunde dotiert werden.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky hebt die Notwendigkeit hervor, die Trinkwasserversorgung der Stadt zu schützen. Die Hydrologie und hydrogeologischen Rahmenbedingungen der Lobau haben sich seit einem Projekt aus dem Jahr 2015 verändert, das bereits Risiken für die Wasserversorgung bei verschiedenen Dotationsvarianten aufgezeigt hat. Aus diesem Grund wird die Stadt Wien nun die Dotierung der Unteren Lobau prüfen, um mögliche wasserwirtschaftliche Maßnahmen zu bewerten.

Finanzierung und Projektumfang

Für das geplante Grundwasserströmungsmodell sind 270.000 Euro für die Jahre 2025 und 2026 eingeplant. Das neue Modell soll nicht nur als Entscheidungsgrundlage dienen, sondern auch die naturschutz-, nationalpark- und wasserrechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen. Dies ist besonders wichtig in einer Region, die, wie die Donauauen, die letzte große Auenlandschaft Mitteleuropas schützt und ihren ursprünglichen Naturcharakter wiederherzustellen versucht.

Mit einer Fläche von mehr als 9.600 Hektar, die 1996 gegründet und international geschützt wurde, bietet der Donau-Auen Nationalpark Raum für seltene Tier- und Pflanzenarten, die durch innovative Projekte zur Flussrevitalisierung gefördert werden. Das Motto „Freier Fluss. Wilder Wald“ spiegelt das Ziel wider, die natürliche Entwicklung der Natur ohne wirtschaftliche Einschränkungen zu ermöglichen.

Wasserhaushalt und Klimawandel

Ein ausgeglichener Landschaftswasserhaushalt erweist sich als essenziell für gesunde Ökosysteme und die Wasserverfügbarkeit in Zeiten des Klimawandels. Wie das Umweltbundesamt betont, leidet auch Deutschland unter einem schlechten ökologischen Zustand vieler Gewässer. Extremwetterereignisse wie Trockenperioden und Hochwasser nehmen zu, was die Bedeutung einer Klärung und Verbesserung des Wasserhaushalts hervorhebt.

Renaturierungsmaßnahmen können entscheidend dazu beitragen, die Wasserrückhaltefähigkeit zu verbessern und die Biodiversität zu fördern. Eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen, wie sie in der Lobau und den umliegenden Gebieten angestrebt wird, ist daher unerlässlich. Nur durch solche Maßnahmen kann der Druck auf Böden und Gewässer verringert und die natürlichen Wasserverteilung und -speicherung in Böden und Pflanzen unterstützt werden.

In Anbetracht der sich verändernden klimatischen Bedingungen wird das neue Strömungsmodell der Stadt Wien einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Wasserversorgung der Stadt langfristig zu sichern und gleichzeitig die einzigartigen Ökosysteme der Lobau zu schützen und zu revitalisieren.

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OrtLobau, Österreich
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