Trumps MAGA-Look: Wie Weiblichkeit zur politischen Waffe wird!

Der Artikel beleuchtet den "MAGA-Look" von Frauen im Umfeld Donald Trumps und die politische Funktion ihrer Ästhetik.
Der Artikel beleuchtet den "MAGA-Look" von Frauen im Umfeld Donald Trumps und die politische Funktion ihrer Ästhetik.

Mar-a-Lago, USA - Donald Trump hat die politische Bühne mit einem Fokus auf die Darstellung von Frauen in seinem Umfeld geprägt. Der Ausdruck „Mar-a-Lago-Face“ oder „MAGA-Look“ charakterisiert das Erscheinungsbild vieler Frauen in Trumps Kreis, welches auf einen sonnengebräunten Teint, aufgespritzte Lippen, faltenfreie Gesichter und auffälligen Augen-Make-up setzt. Solche Merkmale sind nicht nur kosmetischer Natur, sondern haben auch eine tiefere, politische Dimension. oe24 berichtet, dass dieser Look Frauen in der Bewegung als Gesichter eines autoritären Projekts inszeniert. Zu den bekanntesten Vertreterinnen dieses Stils gehören Kristi Noem, Lara Trump und Kimberly Guilfoyle.

Kristin Kobes Du Mez, Historikerin, beschreibt die Frauenbilder in Trumps Regierung als stark von patriarchalischen und evangelikalen Idealen geprägt. In diesem Kontext stellt die Ästhetik eine politische Funktion dar, da Frauen die Agenda des Teams unterstützen müssen, um in öffentlichen Positionen präsent zu sein. Inwieweit diese Darstellung der Weiblichkeit als eine Form der politischen Macht dient, wird durch die aggressiven politischen Auftritte dieser Frauen untermauert. Es gibt jedoch auch Ausnahmen, wie die Stabschefin von Trump, Susie Wiles, die einen zurückhaltenderen Stil pflegt.

Frauen in der Trump-Administration

Die Präsidentschaft von Trump hat nicht nur eine visuelle, sondern auch eine demografische Dimension. Laut Vox unterstützten 45 % der weiblichen Wählerschaft Trump. Besonders gefragt sind dabei nicht-college-ausgebildete weiße Frauen und weiße evangelikale Frauen. Kristi Noem, die als Ministerin für Innere Sicherheit agiert, trägt maßgeblich dazu bei, ein militantes Image zu präsentieren, während die jüngste Pressesekretärin Karoline Leavitt mit einem freundlicheren und zugänglicheren Auftreten kontert.

Die verschiedenen Stile von Noem und Leavitt verdeutlichen die Herausforderungen, denen konservative Frauen in der Politik gegenüberstehen. Noem, mit ihrer glamourösen Präsentation, zieht sowohl, Bewunderung als auch Kritik auf sich. Leavitt hingegen präsentiert eine Verbindung von Jugend und Mutterschaft, die traditionelle republikanische Werte widerspiegelt. Beide verkörpern unterschiedliche Facetten der „MAGA-Feminität“ und jonglieren zwischen persönlichem Ehrgeiz und Loyalität zu Trump.

Frauen in der Politik – ein globales Bild

Die Situation für Frauen in der Politik ist jedoch nicht auf die USA beschränkt. In Deutschland sind Frauen im politischen Raum weiterhin unterrepräsentiert. Laut dem BMFSFJ beträgt der Frauenanteil im Bundestag lediglich 32,4 %. Auch in Landes- und Kommunalparlamenten sind die Quoten nicht erheblich besser. Diese Diskrepanz steht im Widerspruch zu der Tatsache, dass Frauen mehr als die Hälfte der Bevölkerung ausmachen.

Hindernisse für Frauen in der Politik sind vielfältig – von der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und politischem Amt bis hin zu einer männlich dominierten politischen Kultur. Zudem berichten 40 % der Politikerinnen von sexueller Belästigung, was die Herausforderungen in diesem Bereich weiter verstärkt. Programme zur Stärkung von Frauen in der Politik, darunter das „Kommunale Aktionsprogramm – Frauen in der Politik“, zielen darauf ab, die Repräsentation zu erhöhen.

In Anbetracht dieser Herausforderungen, sowohl in den USA als auch in Deutschland, wird die Frage immer drängender, wie Frauen in der Politik erfolgreich sein können, ohne sich an stereotype Darstellungen anpassen zu müssen. Die Balance zwischen Femininität und politischer Ambition bleibt ein zentrales Thema für die Zukunft.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Mar-a-Lago, USA
Quellen