Premiere der Passionsspiele in Erl: Emotionen und Musik vereint!

Am 25. Mai 2025 feiert die Gemeinde Erl in Tirol die Premiere der neuen Passionserzählung von Martin Leutgeb mit über 600 Mitwirkenden.
Am 25. Mai 2025 feiert die Gemeinde Erl in Tirol die Premiere der neuen Passionserzählung von Martin Leutgeb mit über 600 Mitwirkenden.

Erl, Österreich - Die Premiere der neuen Passionserzählung „Der Weg, die Wahrheit und das Leben“ von Martin Leutgeb fand am 25. Mai 2025 in Erl, Tirol, statt. Diese Inszenierung zieht seither Besucher in ihren Bann und folgt dabei den tiefen und emotionalen Themen rund um das Leben und die Leidensgeschichte Jesu. Regie führte Martin Leutgeb, ein gebürtiger Staaner, der durch seine Schauspielausbildung und vielfältigen Engagements an renommierten Theatern, darunter das Tiroler Landestheater Innsbruck und das Staatstheater Stuttgart, bekannt wurde. Mit seiner Leidenschaft für das Musiktheater und seiner Erfahrung als Regisseur und Autor bringt Leutgeb frischen Wind in die traditionsreichen Passionsspiele, die in Erl seit über 400 Jahren aufgeführt werden.

Insgesamt sind mehr als 600 Personen, darunter Kinder, Berufstätige und Pensionisten, an der Inszenierung der Passionsspiele beteiligt. Die starke Bühnenpräsenz und die cineastische Musik von Christian Kolonovits tragen zur emotionalen Kraft der Aufführung bei. Das Bühnenbild, gestaltet von Hartmut Schörghofer, symbolisiert mit einer weißen Treppe und einem zersplitterten Berg eine fragmentierte Welt, die die inneren Konflikte und Fragen, die in der Inszenierung behandelt werden, unterstreicht.

Emotionales Erlebnis im Fokus

Die Erzählung basiert auf dem Johannesevangelium und thematisiert zentrale Stationen im Leben Jesu, einschließlich des Einzugs in Jerusalem, des Abendmahls, des Ölbergs, der Kreuzigung, der Grablegung und schließlich der Auferstehung. Dabei wird die Auferstehung als stiller, symbolischer Moment präsentiert, in dem ein Kind das Grab öffnet und Jesus sich selbst als Zwölfjähriger begegnet. Leutgeb möchte mit dieser Herangehensweise das emotionale Erleben der Zuschauer in den Vordergrund rücken und thematisiert auch unterschiedliche Glaubensrichtungen sowie die Verbundenheit zwischen den Menschen.

Die Regie und das Konzept tragen dazu bei, dass die weit verbreiteten Zweifel und Fragen zur Auferstehung nicht außer Acht gelassen werden. Leutgeb betont die symbolische Bedeutung der Auferstehung und die Hoffnung, die sie vermittelt. Ein zentrales Element der Aufführung ist Leo, der Esel, der eine wichtige Rolle sowohl bei der Flucht nach Ägypten als auch beim Einzug in Jerusalem spielt. Leo wird dabei von Reinhard Schwaiger als erfahrener Bühnenprofi betreut.

Reaktionen und Ausblick

Nach der fast vierstündigen Aufführung reagierte das Publikum mit stehendem Applaus. Der Abend endete traditionell mit dem gemeinsamen Singen von „Großer Gott, wir loben dich“, was die Gemeinschaftsbindung zwischen den Darstellern und dem Publikum unterstreicht. Weitere Vorstellungen der Passionsspiele Erl, die bis Oktober 2025 stattfinden, sind bereits geplant. Die Erfahrungen und der Einsatz aller Beteiligten schaffen ein bemerkenswertes Erlebnis, das sowohl die religiöse Lehre als auch die menschlichen Emotionen in den Mittelpunkt stellt.

Martin Leutgeb, der seit 2023 an der Landesmusikschule Schwaz Darstellendes Spiel unterrichtet, zeigt mit dieser Inszenierung erneut sein umfangreiches Talent nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Regisseur und Autor. Die Passionsspiele Erl ziehen somit eine breite Öffentlichkeit an und bieten einen tiefen Einblick in die Glaubensgeschichte, die heute mehr denn je von Bedeutung ist.

Details
Vorfall Sonstiges
Ort Erl, Österreich
Quellen