Tödlicher Schuss in Anderlecht: Gangkrieg fordert neues Leben!

Tödliche Schüsse in Anderlecht: 49-Jähriger stirbt bei Mordtat, Polizei ermittelt gegen rivalisierende Drogenbanden.
Tödliche Schüsse in Anderlecht: 49-Jähriger stirbt bei Mordtat, Polizei ermittelt gegen rivalisierende Drogenbanden.

Anderlecht, Belgien - Im Stadtteil Anderlecht von Brüssel ereigneten sich heute Morgen tödliche Schüsse, die einem 49-jährigen Mann das Leben kosteten. Laut Berichten von Kosmo wurde das Opfer gegen 9 Uhr in der Nähe des Einkaufszentrums Westland erschossen und erlag einem Brustschuss, bevor die Rettungskräfte am Tatort eintrafen. Die Brüsseler Staatsanwaltschaft hat den Fall als Mord eingestuft und an einen Untersuchungsrichter übergeben. Bislang sind die Hintergründe der Tat unklar, und die Polizei hat keine Informationen zu Verdächtigen oder Tatmotiven veröffentlicht.

Dieser Vorfall ist kein Einzelcase. Seit Januar 2025 registrierte die Polizei in Brüssel mehr als zehn Schießereien, bei denen zwei Menschen ums Leben kamen. Außerdem gab es im Jahr 2024 insgesamt 92 Schusswaffenvorfälle mit neun Toten. Viele dieser Gewaltakte stehen im Zusammenhang mit Territorialstreitigkeiten zwischen Drogenbanden, was Anderlecht zu einem Brennpunkt der Gewalt macht. Besonders besorgniserregend ist, dass in den ersten sechs Wochen des Jahres 2025 bereits elf Schießereien verzeichnet wurden.

Wachsende Ganggewalt

Die Situation spitzt sich zu, denn in der Nacht zuvor kam es in Brüssel zu einem weiteren Vorfall mit Schüssen, der als Teil eines „Kriegs zwischen Gangs“ bezeichnet wird. Laut Welt waren die Staatsanwaltschaft und Bürgermeister Fabrice Cumps in Alarmbereitschaft, da in nur 48 Stunden gleich vier Schussvorfälle registriert wurden. Die Behörden machen rivalisierende Drogenbanden für die eskalierende Gewalt verantwortlich. Der Brüsseler Südbahnhof, bekannt für Drogenhandel, wurde in diesem Kontext als ein Schauplatz der Auseinandersetzungen hervorgehoben.

Die Lage verlangt ein schnelles Handeln. Der neue königliche Staatsanwalt Julien Moinil hat Verstärkungen für die Polizei gefordert, um den kriminellen Gruppen entgegenzuwirken. Unterschiedliche Vorfälle wie der jüngste, bei dem zwei maskierte Männer mit Schnellfeuergewehren auf offenem Straßenraum feuerten, zeigen die Gefährlichkeit der gegenwärtigen Situation. Die Anwohner klagen über nächtliche Gesetzlosigkeit und fordern verstärkte Polizeipräsenz in ihren Vierteln.

Drogenkriminalität in Belgien

Der Anstieg der Gewalt in Belgien ist auch im Kontext der aktuellen Entwicklungen auf dem Drogenmarkt zu sehen. Wie die NZZ berichtet, zeigt der Drogenbericht 2025 der Europäischen Union eine besorgniserregende Zunahme von Kriminalität und Gewalt. Belgien gilt als eines der Haupteinfallstore für Kokain in Europa, insbesondere durch den Hafen von Antwerpen. Der Drogenhandel hat zu immer brutalerer Gewalt unter den rivalisierenden Banden geführt, was die Politik unter Druck setzt.

Die belgische Regierung unter Bart De Wever hat eine „Null-Toleranz-Politik“ gegen Drogenbanden versprochen und plant, die Polizeizonen zusammenzulegen, um der Gewalt entgegenzuwirken. Angesichts der Besorgnis über das Wachstum der Drogenkriminalität in Europa, wo 4,6 Millionen Menschen im vergangenen Jahr Kokain konsumierten und die Beschlagnahmen rekordverdächtige Ausmaße erreicht haben, ist eine effektive Antwort der Behörden unverzichtbar.

Die Situation in Brüssel ist symptomatisch für eine größere Krise, die ganz Europa betrifft. Die Maßnahmen der Polizei und der Regierung werden entscheidend sein für die Rückgewinnung der Kontrolle über die vom Drogenhandel betroffenen Stadtviertel.

Details
Vorfall Mord
Ursache Drogenbanden
Ort Anderlecht, Belgien
Verletzte 4
Quellen