Gletschersturz im Lötschental: Blatten begraben und Bewohner in Angst!

Lötschental, Schweiz - Im Lötschental, Schweiz, kam es am Mittwoch vergangener Woche zu einem dramatischen Gletscherabbruch am Birschgletscher, der das Dorf Blatten und den Weiler Ried verschüttete. Diese Naturkatastrophe, die als Jahrtausendereignis gilt, wurde durch tagelange Felsabbrüche am Kleinen Nesthorn ausgelöst, die in eine riesige Eis-, Fels- und Schuttlawine mündeten. Laut Informationen von vienna.at war die Lage besonders dramatisch, da der Großteil des Dorfes Blatten sowie das Flussbett der Lonza unter Geröll und Wasser begraben wurden.
Die Situation im Katastrophengebiet ist nach wie vor angespannt. Fortdauernde Felsabbrüche vom Kleinen Nesthorn und mehrere kleine Murgänge im Bereich des ehemaligen Birschgletschers stellen eine stete Gefahr dar. Bislang konnten keine Aufräumarbeiten beginnen, allerdings hat sich das Stauende Wasser der Lonza langsam zurückgezogen. SRF berichtet, dass bereits am 17. Mai, einige Tage vor dem Gletscherabbruch, erste Felsabbrüche am Kleinen Nesthorn beobachtet wurden, was die Behörden dazu veranlasste, Wanderwege zu sperren und evakuierende Maßnahmen für die Anwohner zu ergreifen.
Evakuierungsmaßnahmen und Rückkehr der Bewohner
Die Evakuierung erfolgte in mehreren Phasen: Am Abend des 17. Mai mussten 92 Einwohner und 16 Gäste in Blatten ihre Häuser verlassen. Am 19. Mai wurden die Evakuierungsmaßnahmen auf rund 300 Personen ausgeweitet, als Experten vor einer möglichen Gefahrenlage warnten. Am 28. Mai, als die Lage kritisch wurde und der Gletscher unerwartet abbrechte, wurde Blatten und Ried von Geröll überschüttet. Die Behörden beschleunigten ihre Evakuierungspläne, um die verbleibenden Anwohner zu schützen.
Trotz der katastrophalen Bedingungen konnten am 5. Juni 13 Bewohner für kurze Zeit in die Randgebiete des verschütteten Dorfs zurückkehren, um das Nötigste aus ihren Häusern zu holen. Diese Rückkehr war nur mit einem Hubschrauber möglich, während die umliegenden Weilern Eisten und Weissenried größtenteils unberührt blieben.
Klimawandel als Faktor für die erlebten Naturereignisse
Experten warnen, dass solche Vorfälle in den Alpen häufiger auftreten und direkt mit den Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung stehen. Professor Michael Krautblatter hebt hervor, dass sich die Häufung von Felsstürzen in den letzten Jahren vermehrt, was unter anderem auf die Erwärmung des Alpenraums und das Auftauen des Permafrosts zurückzuführen sei. Diese klimatischen Veränderungen erhöhen nicht nur die Erosion durch Wasser und Wind, sondern destabilisieren auch die geologischen Strukturen der Berge.WDR berichtet, dass die Bewegungen der Gletscher, welche entscheidende Stabilität bieten, in den letzten Jahren stark angestiegen sind.
Das Auftauen des Permafrosts führt dazu, dass die Schichten, die im Sommer auftauen, tiefer liegen, wodurch die Verfügbarkeit von Wasser im Berginneren steigt. Diese Entwicklungen wiederum erhöhen die Gefahr von Bergstürzen und Gletscherbewegungen. Die Beobachtungen von Geologen und Bergführern zeigen, dass solche Naturkatastrophen nicht nur lokale, sondern potenziell auch regionale Auswirkungen haben und in Zukunft weiter zunehmen könnten.
Insgesamt steht das Lötschental nach diesem verheerenden Gletscherabbruch vor einer langen und herausfordernden Zeit der Wiederherstellung, während die Auswirkungen des Klimawandels weiter in den Fokus rücken.
Details | |
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Vorfall | Naturkatastrophe |
Ursache | Tagelange Felsabbrüche am Kleinen Nesthorn |
Ort | Lötschental, Schweiz |
Quellen |