Vordere Bremslichter könnten Unfallzahlen bis zu 17% senken!

Eine Studie der TU Graz und des Bonner Instituts zeigt, dass zusätzliche vordere Bremslichter bis zu 17% der Unfälle verhindern könnten.
Eine Studie der TU Graz und des Bonner Instituts zeigt, dass zusätzliche vordere Bremslichter bis zu 17% der Unfälle verhindern könnten. (Symbolbild/DNAT)

Vordere Bremslichter könnten Unfallzahlen bis zu 17% senken!

Graz, Österreich - Ein interdisziplinäres Forscherteam der Technischen Universität Graz und des Bonner Instituts für Rechts- und Verkehrspsychologie hat in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass mit der Implementierung zusätzlicher Bremsleuchten an der Fahrzeugfront bis zu 17 Prozent der Verkehrsunfälle in Kreuzungsbereichen vorgebeugt werden könnte. Die Untersuchung, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Vehicles“, basiert auf der detaillierten Rekonstruktion und Analyse von 200 realen Verkehrsunfällen.

Das Hinzufügen einer grünen Bremsleuchte an der Front der Fahrzeuge könnte nicht nur die Geschwindigkeit bei Aufprällen verringern, sondern auch potenzielle Verletzungen mildern. Durch das visuelle Signal dieser Bremsleuchte verkürzt sich die Reaktionszeit anderer Verkehrsteilnehmer, was zu einem kürzeren Anhalteweg führt. Dies senkt die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls erheblich, zeigen die Erkenntnisse der Forscher.

Ergebnisse der Studie

Die Ergebnisse der Studie sind alarmierend: Rund ein Drittel der analysierten Unfälle hätte aufgrund ungünstiger Sichtverhältnisse, etwa durch unglückliche Winkel zwischen Fahrzeugen, möglicherweise nicht auftreten müssen, weil die Bremsleuchte nicht sichtbar war. Die Wissenschaftler empfehlen daher die Anbringung von Bremsleuchten nicht nur an der Front, sondern auch an den Seiten der Fahrzeuge, um die Sichtbarkeit weiter zu erhöhen und deren zusätzliches Potenzial zu erforschen.

In der Simulation wurde die Annahme getroffen, dass eine schnelle Reaktion auf das Abbremsen eines Fahrzeugs durch eine sichtbare vordere Bremsleuchte für Verkehrsteilnehmer auf der Vorrangstraße deutlich gefördert werden kann. Dies könnte nicht nur die Verkehrssicherheit erhöhen, sondern auch das Verständnis unter den Fahrern verbessern, wann und wie sie auf andere Fahrzeuge reagieren müssen.

Status der Technologie

Bislang wurden vordere Bremslichter lediglich in einem Feldversuch in der Slowakei getestet, es gibt jedoch noch keine Integration dieser Technologie durch Automobilhersteller. Die vorgestellten Bremslichter könnten theoretisch vergleichsweise günstig nachgerüstet werden, was ihre Implementierung attraktiver machen würde. Die Bremslichter würden bei ihrem Einsatz in einem grünen Licht leuchten, was sie von den üblichen roten Bremslichtern unterscheidet.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Potenzial für die Reduzierung von Verkehrsunfällen durch zusätzliche visuelle Signale an Fahrzeugen erheblich ist. Der Ansatz könnte nicht nur für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung verbesserter Unfallvermeidung darstellen. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Notwendigkeit für weitere Studien und die mögliche Umsetzung innovativer Technologie im Automobilbereich.

Für weitere Informationen zu diesen Themen empfehlen wir die Artikel auf Fireworld, ORF Steiermark sowie MDR Wissen.

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OrtGraz, Österreich
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