Trauerbewältigung in Graz: Rotes Kreuz unterstützt Betroffene nach Amoklauf

Amoklauf in Graz: Rotes Kreuz unterstützt betroffene Eltern und Schüler nach tragischem Vorfall am 11.06.2025.
Amoklauf in Graz: Rotes Kreuz unterstützt betroffene Eltern und Schüler nach tragischem Vorfall am 11.06.2025. (Symbolbild/DNAT)

Trauerbewältigung in Graz: Rotes Kreuz unterstützt Betroffene nach Amoklauf

Graz, Österreich - Am 11. Juni 2025 ereignete sich ein tragischer Amoklauf eines 21-Jährigen in seiner ehemaligen Schule in Graz. Der mutmaßliche Täter beging am Dienstag Selbstmord, nachdem in der Wohnung eine nicht funktionstüchtige Rohrbombe gefunden wurde. Inmitten dieser schrecklichen Geschehnisse zeigt sich das Rote Kreuz in der Krisenintervention aktiv. Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) meldete, dass alle weiteren Verletzten stabil sind.

In den Tagen nach dem Vorfall wird das Rote Kreuz mit rund zehn Mitarbeitern täglich an den Trauerorten präsent sein, um Eltern, Lehrern und Schülern Unterstützung zu bieten. Bereits am Dienstag wurden etwa 200 Eltern und Angehörige sowie 300 Schüler betreut. Dabei stehen nicht nur Gespräche zur Verfügung, sondern auch fortlaufende Nachbesprechungen können bei der Verarbeitung der Geschehnisse helfen. Diese Maßnahmen sind insbesondere wichtig, da Krisen oft Gefühle wie Überforderung, Hilflosigkeit und Angst hervorrufen können, was die Bewältigung des Alltags erschwert.

Krisenintervention und Unterstützung

Die Bedeutung professioneller Hilfe in Krisensituationen wird durch Organisationen wie das Rote Kreuz und die Ö3-Kummernummer unterstrichen, die unter der Nummer 116 123 erreichbar ist. Diese Hotline steht täglich von 16 bis 24 Uhr Menschen in persönlichen Notlagen zur Verfügung und bietet Unterstützung bei Themen wie Liebeskummer, finanziellen Sorgen oder Depressionen.

Rund 100 geschulte freiwillige Berater:innen des Roten Kreuzes stehen bereit, um ein offenes Ohr zu bieten, ermutigende Gespräche zu führen und gegebenenfalls Kontakte zu spezialisierten Beratungsstellen herzustellen. Die Unterstützung zielt darauf ab, Hilfesuchenden nicht nur zuzuhören, sondern auch aktiv zur Selbsthilfe beizutragen und sie bei der Suche nach Lösungen zu unterstützen.

Die Auswirkungen von Krisen

Krisen stellen oft eine Herausforderung dar, die durch verschiedene Faktoren wie Trennung, Jobverlust oder Krankheit ausgelöst werden kann. Wenn mehrere Belastungen gleichzeitig auftreten, kann die Situation besonders angespannt sein. Das Gefühl der Überforderung kann zu einer seelischen Notsituation führen, in der sich die Betroffenen hilflos fühlen. In schwerwiegenden Fällen können sogar Suizidgedanken entstehen, wenn Menschen ihr Leben als aus der Balance geraten empfinden. Daher ist es entscheidend, solche Krisen nicht allein zu bewältigen

Professionelle Krisenintervention leistet dabei einen wichtigen Beitrag, um Isolation und Selbstaufgabe zu vermeiden sowie neue Perspektiven aufzuzeigen. Experten argumentieren, dass Krisen auch als Lern- und Wachstumsprozesse betrachtet werden können, die zu persönlicher Reifung führen können. Ob es gelingt, diese Chancen zu nutzen, hängt maßgeblich von der Unterstützung ab, die Betroffene erhalten.

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OrtGraz, Österreich
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