Amoklauf in Graz: Traurige Bilanz und Fragen ohne Antwort

Amoklauf in Graz: Traurige Bilanz und Fragen ohne Antwort
Dreierschützengasse, 8020 Graz, Österreich - Am 10. Juni 2025 ereignete sich ein tragischer Amoklauf an der BORG Dreierschützengasse in Graz, der tiefe Narben in der Gemeinschaft hinterlässt. Norbert Urabl, der stellvertretende Direktor der Schule, schilderte in einem Interview mit Armin Wolf in der ZiB2 die dramatischen Ereignisse. Laut vol.at gab es am Tag des Vorfalls zunächst ein Knallgeräusch, das sich später als Schüsse herausstellte. Urabl berichtete von einer Atmosphäre voller Unsicherheit und vielen unbeantworteten Fragen im Schulumfeld. In den ersten Momenten nach dem Schusswechsel reagierten Lehrer und Schüler umsichtigt. Sie verbarrikadierten Türen und ergriffen Schutzmaßnahmen, bevor die Polizei mit einem Einsatzkommando eintraf.
Der Täter, ein 21-jähriger ehemaliger Schüler der Schule, konnte innerhalb von nur sieben Minuten zehn Menschen töten, darunter sieben Frauen und drei Männer, wobei ein Lehrer unter den Opfern war. Nach dem Amoklauf wurde der Täter tot auf einer Schultoilette gefunden, möglicherweise durch Suizid. Bei der Durchsuchung seines Wohnsitzes entdeckte die Polizei eine nicht funktionsfähige Rohrbombe und Pläne für einen Sprengstoffanschlag, wie news.de berichtet. Ein Abschiedsbrief des Täters wurde gefunden, enthält jedoch keine Hinweise auf sein Motiv. Die Spekulation über mögliche Mobbing-Gründe wird von Urabl als sensibel eingeschätzt und sollte mit Vorsicht behandelt werden.
Reaktionen und Auswirkungen
Die Schule wurde nach dem Vorfall vorübergehend geschlossen, und der Katastrophenalarm wurde in Graz ausgelöst. Alle Personen in der Schule wurden sicher evakuiert und zu einem sicheren Treffpunkt gebracht. Die Polizei geht gegenwärtig von einem Einzeltäter aus, weshalb die Gefahr für die Anwohner als gebannt gilt. Dennoch bleibt die Unklarheit über den Schulalltag in den kommenden Tagen bestehen; ein normaler Unterricht kann momentan nicht stattfinden, wie Urabl mitteilt.
In der Folge des Amoklaufs wird in Österreich eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer eingelegt. Krisenhotlines für Betroffene und Angehörige sind eingerichtet worden. Bundespräsident und Bundeskanzler äußerten ihr Beileid und ihre Anteilnahme. Die Diskussion über Waffengesetze in Österreich wird angestoßen, da der Täter mit zwei legal erworbenen Waffen – einer Pistole und einer Schrotflinte – agierte.
Prävention und Krisenmanagement
Die Vorfälle haben die Wichtigkeit von Notfallplänen an Schulen erneut ins Bewusstsein gerückt. Notfallsituationen wie diese erfordern ein schnelles Eingreifen, wobei Schulen auf Gewaltvorfälle und Schadensereignisse vorbereitet sein müssen. Regelmäßige Übungen zur Notfallbewältigung, die Möglichkeit zur Sensibilisierung für Anzeichen von Problemen bei Schülern und der Umgang mit Krisen sind zentrale Themen, die in Schulen behandelt werden sollten, wie schulische-gewaltpraevention.org betont.
Es wird deutlich, dass neben der Diskussion über gesetzliche Regelungen auch eine gesellschaftliche Verantwortung besteht, die Gewaltbereitschaft zu senken. Die Tragik des Amoklaufs sollte ein Anstoß sein, das Bewusstsein für Mobbing und gesundheitliche Probleme bei Schülern zu schärfen und tragfähige Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Die Verantwortung liegt bei allen – von der Schulleitung bis hin zu den Schülern selbst – durch Aufmerksamkeit und Interaktion Probleme frühzeitig zu erkennen und zu begegnen.
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Ort | Dreierschützengasse, 8020 Graz, Österreich |
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