Schulsicherheit im Fokus: Krisenpläne für sicherere Lernorte!

Schulsicherheit im Fokus: Krisenpläne für sicherere Lernorte!
Graz, Österreich - In der aktuellen Diskussion über die Sicherheit an Schulen wird deutlich, dass das Thema in Österreich nach einem Amoklauf in Graz besondere Aufmerksamkeit erhält. Bodai, ein Schulvertreter, äußert sich dazu kritisch und stellt fest, dass zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Drehkreuze oder Security-Personal an den Eingängen zwar prinzipiell nicht schlecht sind, jedoch deren Umsetzbarkeit fraglich bleibt. Kleine Zeitung berichtet weiterhin, dass das derzeitige Personal oft nicht ausreicht, um sicherzustellen, dass Schüler rechtzeitig zum Unterricht kommen, insbesondere an großen Schulen in der Früh.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Skepsis gegenüber radikalen Maßnahmen wie bewaffnetem Sicherheitspersonal und Eingangsschleusen. Diese würden wahrscheinlich keine schweren Vorfälle verhindern, betont Kimberger. Vielmehr wird die Sensibilisierung der Schüler für auffällige Personen im Schulgebäude als ein wichtigerer Faktor hervorgehoben. Bodai führt aus, dass die Gestaltung von Schulen als sichere Orte oder als offene Lernumgebungen überdacht werden muss.
Notfallpläne und Krisenteams
In der Diskussion um Schulnotfälle wird auch die Frage der Krisenpläne aufgegriffen. Diese sind in den letzten Jahren an Schulen aus verschiedenen Bundesländern verstärkt in den Fokus gerückt. In Wien gibt es einen speziellen Erlass zu Krisensituationen an Schulen, der verschiedene Notfälle abdeckt. Konkret hat die Bildungsdirektion ein Schreiben an Schulleitungen gesendet, um bestehende Notfallpläne zu überdenken. Schulen haben die Möglichkeit, in Absprache mit Schulqualitätsmanagern zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Hier nimmt das Krisenteam eine zentralisierte Rolle ein.
Die von Kultusministerium Baden-Württembergs festgelegte gemeinsame Verwaltungsvorschrift über das Verhalten an Schulen bei Notfällen und Krisenereignissen legt fest, dass die Schulen spezifische Krisenpläne erstellen und schulinternen Krisenteams einrichten müssen. Diese Teams sind für die Gewährleistung von Sicherheit und Nachsorge bei Notfällen verantwortlich und bieten eine wichtige Anlaufstelle für Schulleitungen und Lehrkräfte.
Schutzmaßnahmen und psychosoziale Unterstützung
Die Berliner Schulgesetze fordern zudem die Einrichtung von Krisenteams, deren Aufgaben die Gewalt- und Krisenprävention sowie die Nachsorge nach Notfällen umfassen. Die Teams bestehen aus fünf bis acht Mitgliedern und sollten regelmäßig und proaktiv arbeiten. Bei akuten Notfällen können sie kurzfristig einberufen werden, um die Schulleitung in der Krisenbewältigung zu unterstützen.
Bodai fügt hinzu, dass an der Graz-Schule, wo der Amoklauf stattfand, regelmäßige Szenarien im Rahmen von Brandschutzübungen geübt wurden. Schüler stellen oft Fragen dazu, was im Falle eines Amoklaufs zu tun ist, und seine Beobachtungen deuten darauf hin, dass viele bereits instinktiv richtig reagiert haben.
Insgesamt zeigt sich, dass die Sicherheit an Schulen ein vielschichtiges Thema ist, das sowohl bauliche als auch präventive und nachsorgende Maßnahmen umfasst. Die Sensibilisierung aller Beteiligten bleibt eine der zentralen Herausforderungen in der Schulpolitik.
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Ort | Graz, Österreich |
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