Sport für alle: Österreichs Erklärung gegen Bewegungsmangel!
Sport für alle: Österreichs Erklärung gegen Bewegungsmangel!
Wien, Österreich - Der Antrittsbesuch von Thomas Weninger, dem Generalsekretär des Städtebundes, und Thomas Rajakovics, dem Sportamtsleiter Graz, bei Vizekanzler Andreas Babler und Sportstaatssekretärin Michaela Schmidt ist ein wichtiges Ereignis, das die aktuelle Situation der körperlichen Aktivität in Österreich verdeutlicht. Laut einem Bericht der WHO und OECD aus dem Jahr 2023 zeigt sich ein besorgniserregender Anstieg von Bewegungsmangel in Europa, der auch vor Österreich nicht haltmacht. Während körperliche Aktivität Krankheiten vermeiden und Kosten im Gesundheitsbereich senken kann, ist die Realität in Österreich alarmierend: 12% der Volksschüler sind schwer übergewichtig, ebenso wie 30% der Buben und 22% der Mädchen mit 14 Jahren in Mittelschulen.
Weninger betont, dass das Gesundheitssystem nur finanzierbar ist, wenn mehr Bewegung gefördert wird. Ab Mai 2025 soll daher die „Tägliche Bewegungseinheit“ in Schulen und Kindergärten ausgebaut werden. Babler unterstreicht, dass dies eine politische Priorität des Sportministeriums ist. Sportstaatssekretärin Schmidt erklärt, dass der Zugang zu sportlichen Aktivitäten für alle, unabhängig von finanziellen Mitteln oder Wohnort, sichergestellt werden muss. Zudem wird die Notwendigkeit gezielter Investitionen in die Sportinfrastruktur betont.
Physische Aktivität und ihre gesundheitlichen Vorteile
Die gesundheitlichen Vorteile von körperlicher Bewegung sind unbestritten. Studien zeigen, dass eine Erhöhung der Muskelmasse das Demenzrisiko verringert und regelmäßige Bewegung hilft, gesundheitliche Probleme zu vermeiden. In Österreich zeigt ein Bewegungsmonitoring, dass 42% der Bevölkerung die Mindestempfehlungen für Ausdaueraktivitäten erfüllen. Dies ist jedoch unzureichend, und es wird geschätzt, dass mangelnde Bewegung gesellschaftliche Kosten in Höhe von 248 Millionen Euro verursacht.
Auch die internationalen Vergleiche zeigen, dass Österreich im EU-Durchschnitt über dem Niveau liegt, dennoch gibt es bedeutende Herausforderungen. Geschlechterspezifische und altersbezogene Unterschiede in der körperlichen Aktivität sind evident; Jungen sind aktiver als Mädchen, und mit steigendem Alter nimmt der Bewegungsumfang stark ab. Lehrlinge sind in ihrer Freizeit weniger sportlich aktiv als gleichaltrige Schüler.
Der Weg zur Verbesserung der Bewegungskultur
Eine umfassende Bewegungsförderung, wie der Nationale Aktionsplan Bewegung (NAP.b), soll helfen, die Rahmenbedingungen für körperliche Aktivität zu verbessern. Laut der WHO müssen nationale Programme und deren Finanzierung ausgeweitet sowie integrative Konzepte für verschiedene Bevölkerungsgruppen gefördert werden. Die WHO hebt außerdem hervor, dass durch ein Ansteigen der körperlichen Aktivität auf mindestens 150 Minuten pro Woche bis 2050 etwa 11,5 Millionen neue Fälle nichtübertragbarer Krankheiten vermieden werden könnten, was zu jährlichen Einsparungen im Gesundheitswesen von bis zu 8 Milliarden Euro führen könnte.
Es sind jedoch gezielte Investitionen und politisches Engagement notwendig, um diese globalen Gesundheitsziele bis 2030 zu erreichen. Der Österreichische Städtebund, der 261 Mitgliedsgemeinden vertritt und für 70% der Arbeitsplätze in den Städten steht, sieht sich verpflichtet, eine moderne kommunale Sportpolitik zu fördern, die sowohl die Infrastruktur als auch das Vereinswesen in den Vordergrund stellt.
Um einen nachhaltigen Wandel in der Bewegungskultur zu erreichen, müssen bereits Kinder in Schulen für die Freude an Bewegung sensibilisiert werden. Rajakovics weist darauf hin, dass dies eine Voraussetzung für eine langfristige Förderung von körperlicher Aktivität ist. Durch den Ausbau von Ressourcen und Maßnahmen kann Österreich auf einen besseren Weg zu mehr Gesundheit und gesellschaftlichem Zusammenhalt kommen.
Die kommenden Jahre sind entscheidend, um sowohl die körperliche Aktivität als auch die gesunde Lebensgestaltung in der Bevölkerung nachhaltig zu steigern. Hierbei spielen die Initiativen der Bundesregierung, wie die tägliche Bewegungseinheit in Bildungseinrichtungen, eine zentrale Rolle in der Bekämpfung des Bewegungsmangels und der damit verbundenen Herausforderungen.
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Ort | Wien, Österreich |
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