Spionage-Skandal in Schweden: Diplomat festgenommen und sofort freigelassen!

Schweden untersucht Spionagevorwürfe gegen Diplomaten nach Rücktritt von Tobias Thyberg. Details zur Affäre jetzt online.

Stockholm, Schweden - In Schweden kommt es derzeit zu einem besorgniserregenden Skandal, der sich um einen hochrangigen Diplomaten und den ehemaligen nationalen Sicherheitsberater Tobias Thyberg dreht. Laut Krone.at wird gegen den Diplomat wegen Spionage ermittelt. Dieser wurde vorübergehend festgenommen, ist mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß.

Die Ermittlungen stehen im Zusammenhang mit „sensiblen Fotos“ von Thyberg, die anonym an die schwedische Regierung und verschiedene Medien geschickt wurden. Dies geschah nur 33 Minuten nach seiner Ernennung zum nationalen Sicherheitsberater, was zu einem Rücktritt zwölf Stunden später führte. Thyberg hatte diese sensiblen Informationen, die intime Bilder von ihm auf der Dating-App Grindr beinhalteten, während seiner Sicherheitsüberprüfung nicht offengelegt, wie die britische Nachrichtenseite BBC berichtet.

Enthüllungen und Rücktritt

Tobias Thyberg wurde am Donnerstag als Schwedens neuer nationaler Sicherheitsberater ernannt. Der Rücktritt folgte prompt am Freitagmorgen, nachdem die besagten Bilder bekannt wurden. Premierminister Ulf Kristersson kritisierte, dass derartige Informationen während des Überprüfungsprozesses ans Licht hätten kommen müssen und sprach von einem systemischen Versagen. Thyberg sollte ursprünglich mit dem schwedischen Premierminister in Norwegen an einem Treffen nordischer europäischer Führer teilnehmen, wurde jedoch kurzfristig abberufen.

Die Ermittlungen zu dem Diplomaten, der nicht Thyberg ist, beziehen sich auf Vorgänge, die sich zwischen dem 1. und 11. Mai in Stockholm ereigneten. Per Lindqvist, der Staatsanwalt für nationale Sicherheit, gab an, dass es gegenwärtig keine Gründe mehr gebe, den Diplomaten weiterhin festzuhalten, obwohl die Ermittlungen fortgesetzt werden.

Einfluss von Vorfällen in der Vergangenheit

Der Rücktritt von Thyberg kommt nur wenige Monate nach dem Rücktritt seines Vorgängers Henrik Landerholm. Landerholm musste im Januar zurücktreten, nachdem er unter Verdacht geraten war, geheime Dokumente in einem unverschlossenen Safe in einem Hotel zurückgelassen zu haben. Im März wurde er wegen fahrlässiger Handhabung geheimer Informationen angeklagt, da seine Nachlässigkeit die nationale Sicherheit Schwedens gefährdet haben könnte, wie Spiegel.de berichtet.

Ulf Kristersson, Schwedens Regierungschef, hat erneut betont, dass es von höchster Bedeutung sei zu ermitteln, wer von diesen Affären profitiert. Die aktuellen Entwicklungen werfen somit ein besorgniserregendes Licht auf die Sicherheitsstrukturen und internen Überprüfungsprozesse innerhalb der schwedischen Regierung.

Details
Vorfall Spionage
Ort Stockholm, Schweden
Festnahmen 1
Quellen