So gelingt der Notausstieg aus einem sinkenden Auto – Experten warnen!

So gelingt der Notausstieg aus einem sinkenden Auto – Experten warnen!

ÖAMTC, Österreich - Unfälle mit sinkenden Fahrzeugen können dramatische Folgen haben. Tests des ÖAMTC haben aufgezeigt, wie sich Autos im Wasser verhalten und welche Möglichkeiten für einen Notausstieg es gibt. Ziel dieser Untersuchungen war es, die verbleibende Zeit bis zum vollständigen Eintauchen zu bestimmen und die Funktionalität der Ausstiegsmöglichkeiten unter realen Bedingungen zu beleuchten. In Testszenarien mit einem Elektrofahrzeug und einem Verbrenner wurden verschiedene Aspekte des Sinkens, der Türmechanismen und der Bordelektronik von Experten analysiert. Es wurde festgestellt, dass beide Fahrzeugtypen im Sinken ein ähnliches Verhalten zeigen, jedoch das Verbrennerfahrzeug eine stärkere Kippneigung aufweist.

Die Tests verdeutlichten, dass die Türen kurz nach der Wasserung kaum noch zu öffnen sind. Zu Beginn gibt es jedoch ein kurzes Zeitfenster, in dem die Möglichkeit besteht, die Seitenscheiben zu öffnen, bevor die Bordelektronik ausfällt. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, da bei modernen Autos oft Verbundglas an den Seiten verbaut ist, das nur schwer zu durchbrechen ist, und somit die Fluchmöglichkeiten stark eingeschränkt sind.

Wichtige Erkenntnisse zum Notausstieg

Experten sehen einen Notausstieg aus einem sinkenden Fahrzeug als höchst kritisch an. Laut Robert Kolerovic vom ÖAMTC sinkt ein Auto nicht sofort, jedoch wird es nach der ersten Minute gefährlich. Die durchschnittliche Zeit, bis ein Fahrzeug vollständig unter Wasser ist, beträgt drei bis vier Minuten. Daher ist es entscheidend, dass die Insassen so schnell wie möglich reagieren. Um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten, sollten die Fenster schnell geöffnet werden, bevor die Bordelektronik ausfällt.
Darüber hinaus wurde festgestellt, dass spezielle Werkzeuge wie Nothämmer und Federkörner, die mit Gurtschneidern ausgestattet sind, benötigt werden, um die gehärteten Sicherheitsglasscheiben zuverlässig zu durchbrechen, auch unter Wasser. Diese Werkzeuge sollten daher zur Sicherheitsausstattung jedes Fahrzeugs gehören, ergänzend zu einem Warndreieck und einem Erste-Hilfe-Set.

Ein richtiges Vorgehen im Ernstfall ist unerlässlich. Alle Mitfahrer sollten sich unverzüglich abschnallen und die Fenster öffnen, um das Fahrzeug innerhalb der ersten Minute zu verlassen. Die Vorbereitung auf solche Notfälle kann entscheidend sein: Es wird empfohlen, die Rettungskarte des Fahrzeugs zu prüfen und zu erfahren, welche Art von Seitenscheiben verbaut sind. Auch das Üben des Ausstiegs durch die Autofenster im Trockenen, insbesondere mit Kindern, kann lebensrettend sein.
In vielen Verkehrssituationen ist es unerlässlich, auf mögliche Fluchtwege zu achten. Vor allem zu überflutete Straßen und gesperrte Flächen sollten gemieden werden.

Verkehrssicherheitsmaßnahmen

Um Unfälle zu vermeiden, ist es wichtig, stets sicher zu fahren und auf die Verkehrssituation zu achten. Auf Autobahnen kann der Verkehr plötzlich stocken, was zu unsicheren Situationen führt. Aus diesem Grund ist es entscheidend, die Geschwindigkeit rechtzeitig zu drosseln, genügend Abstand zu halten und Warnblinker zu benutzen. Zudem sollten Fahrer die Verkehrssituation hinter ihrem Fahrzeug beobachten und darauf vorbereitet sein, Notfallsituationen zu erkennen und zu reagieren.

Sicherheitsbeauftragte sollten Schulungen anbieten, um Fahrern die korrekten Bremswege und Reaktionszeiten bei verschiedenen Geschwindigkeiten näher zu bringen. Diese Schulungen tragen dazu bei, das Sicherheitsniveau im Straßenverkehr nachhaltig zu erhöhen.
Aktionstage zur Verkehrssicherheit und regelmäßige Trainings, die beispielsweise Eco Safety umfassen, können ebenfalls dazu beitragen, das Bewusstsein für solche Notfälle zu schärfen und die Kompetenzen im Straßenverkehr zu verbessern.

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OrtÖAMTC, Österreich
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