Skandal beim Skispringen: Neues Kartensystem nach Betrugshandlungen!

Trondheim, Norwegen - Nach dem aktuellen Manipulationsskandal bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim hat der Internationale Skiverband (FIS) ein neues Bestrafungssystem für Regelbrecher im Skispringen angekündigt. Dieser Skandal führte zur Suspendierung von fünf Athleten und zur Entlassung des Materialkontrolleurs Christian Kathol. Um zukünftige Manipulationen zu verhindern, führt die FIS ein Kartensystem ein, das an die Regeln im Fußball angelehnt ist. Bei einem Regelverstoß, insbesondere bei der Verwendung eines nicht den Vorschriften entsprechenden Anzugs, wird ein Springer mit einer Gelben Karte bestraft. Ein zweites Vergehen zieht automatisch eine Rote Karte nach sich, was eine Sperre für den jeweiligen Wettkampf oder sogar für ein ganzes Wochenende zur Folge hat.
Mit dem neuen System soll auch das Team gewarnt werden: Wird ein Athlet aufgrund eines Materialvergehens disqualifiziert, hat dies die Disqualifikation des gesamten Teams zur Konsequenz. Diese Regelung soll ab den kommenden Weltmeisterschaften gelten, jedoch voraussichtlich nicht bei Olympischen Spielen. Die endgültige Genehmigung dieser Maßnahmen steht noch aus und wird beim FIS-Kongress am 13. Juni erwartet. Um die Einhaltung der neuen Bestimmungen zu gewährleisten, wird bereits im Sommer-Grand-Prix mit dem neuen Verwarnungssystem gearbeitet.
Einschränkungen und Kontrollen
Ein weiterer Schritt zur Bekämpfung von Manipulationen ist die drastische Reduzierung der Anzüge für Skispringer, die für den Rest der Saison gilt. Die FIS hat entschieden, dass aktive Athleten nur noch einen Anzug, der mit einem Chip ausgestattet ist und aus dem aktuellen Kontingent stammt, verwenden dürfen. Ersatzanzüge sind lediglich bei irreparabler Beschädigung des ursprünglichen Anzugs erlaubt. Diese Maßnahmen wurden als Reaktion auf den Manipulationsskandal bekannt, in dem der norwegische Verband zugab, dass Manipulationen an den Anzügen zweier Springer, Marius Lindvik und Johann Andre Forfang, vor dem Großschanzen-Event stattfanden.
Die FIS wird die Anzüge vor Beginn der Wettkämpfe kontrollieren und zwischen den Veranstaltungen einkassieren, sodass die Teams nicht mehr die Kontrolle über die Anzüge haben. Diese strengen Kontrollen sollen sicherstellen, dass keine kurzfristigen Änderungen an den Anzügen vorgenommen werden können.
Untersuchungen und Enthüllungen
Die unabhängige Ethik- und Compliance-Abteilung der FIS hat Untersuchungen zu den Vorfällen rund um die norwegischen Athleten eingeleitet. Betroffen sind Marius Lindvik, der ursprünglich die Silbermedaille gewonnen hat, und Johann Andre Forfang, der den fünften Platz belegte. Videoaufnahmen, die von der FIS ausgewertet werden, zeigen angebliche Manipulationen an den Anzügen dieser Springer. Auch Jörgen Graabak, ein nordischer Kombinierer, ist Teil der Untersuchung.
Zusätzlich gibt es immer wieder klare Hinweise auf ein systematisches Problem innerhalb des Skispringens: Daniel-André Tande, ein ehemaliger Springer, räumt Betrug während seiner Laufbahn ein. Er berichtet, dass viele Athleten in der Vergangenheit manipuliert haben. vergangene Skispringer wie Jacobsen und Evensen bestätigen ebenfalls die wiederholte Manipulation der Anzüge und werfen der FIS vor, die sichtbaren Anzeichen ignoriert zu haben. Tande führt an, dass Manipulationen des Anzugmaterials bereits im Jahr 2019 durch Norweger festgestellt wurden und vermutet, dass andere Nationen ähnliche Praktiken anwenden.
Details | |
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Vorfall | Manipulation |
Ursache | Manipulation |
Ort | Trondheim, Norwegen |
Quellen |