Sirup-Boom durch Einwegpfand: Konsumenten weichen auf Zuckermittel aus!

Sirup-Boom durch Einwegpfand: Konsumenten weichen auf Zuckermittel aus!
Österreich - Mit der Einführung des Einwegpfandsystems in Österreich am 1. Jänner 2025 verändert sich das Kaufverhalten der Verbraucher entscheidend. Laut einer aktuellen Umfrage von YouGov, die in mehreren Wellen durchgeführt wird, zeigen zahlreiche Konsumenten eine Neigung, Produkte zu wählen, die nicht vom Pfand betroffen sind, wie etwa Sirup. Etwa 70 Prozent der Befragten äußern sich positiv gegenüber dem Flaschen-Rücknahmesystem. Rund die Hälfte der Teilnehmer hat bereits Pfandflaschen retourniert, um das 25 Cent Pfand zurückzuerhalten.
Das neue Pfandsystem gilt für alle Getränkeflaschen aus Einwegkunststoff und Alu-Dosen mit einem Volumen zwischen 0,1 und 3 Litern. Die leeren, unzerdrückten Flaschen und Dosen müssen mit einem lesbaren Etikett zurückgegeben werden, um das Pfand wieder zu erhalten. Interessanterweise werden für Sirup, Getränkekartons sowie Milch- und medizinische Produkte keine Pfandgebühren erhoben, was Bedenken hinsichtlich des Zuckerkonsums bei Kindern aufwirft. Gesundheitsexperten warnen, dass Kinder oft die Zuckermengen in Sirup falsch einschätzen und dadurch mehr Zucker konsumieren könnten als bei Dosen-Getränken.
Hohe Akzeptanz des Systems
Eine umfassende Umfragenreihe soll langfristige Entwicklungen im Umgang mit Einwegverpackungen erheben. Im ersten Jahr des Systems sind bereits rund eine Million Pfandflaschen und -dosen retourniert worden, wie Recycling-Pfand.at berichtet. Die Akzeptanz für das Einwegpfandsystem ist erfreulich hoch: Rund 80 Prozent der Österreicher befürworten das Konzept, wobei 68 Prozent den größten Vorteil im Umweltschutz erkennen.
Aktuell sind etwa 25 Millionen Pfandgebinde im Umlauf, und die Rücklaufquote von 80 Prozent im ersten Jahr soll bis 2027 auf 90 Prozent gesteigert werden, um die EU-Vorgaben zu erfüllen. Eine Vielzahl von Rückgabestellen und Automaten erleichtert den Prozess. Über 11.400 Rückgabestellen, darunter ca. 6.000 Automaten, stehen den Konsumenten zur Verfügung.
Einblick in künftige Entwicklungen
Mit der Ausweitung des Einwegpfandsystems wird auch die Gastronomie nicht außen vor gelassen, denn Take-Away-Angebote und Online-Handel mit eigenem Lieferdienst müssen Pfand verrechnen. Gleichzeitig haben Gastronomiebetriebe beim Vor-Ort-Konsum keine Pflicht zur Berechnung des Pfandes.
Die ersten Umfragewellen zeigen, dass sich das Kaufverhalten der Konsumenten in Österreich bereits jetzt beeinflusst hat. Die Erkenntnisse über den veränderten Einkauf von Sirup und anderen Produkten, die nicht vom neuen Pfandsystem betroffen sind, erfordern weitere Beobachtungen und Analysen. Die kommenden Wellen im März, Juli und Oktober werden zusätzliche Insights zu den Präferenzen der Konsumenten liefern, sodass die Auswirkungen des Systems umfassend erfasst werden können.
In einem dynamischen Markt, in dem der Umweltgedanke immer stärker in den Fokus rückt, ist die Implementierung solcher Systeme ein Schritt in die richtige Richtung.
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