Schwerer Unfall bei Nordkorea-Zeremonie: Kim nennt es kriminellen Akt!

Chongjin, Nordkorea - In Nordkorea kam es heute zu einem gravierenden Vorfall bei der Zeremonie zur Stapellauf eines neuen Zerstörers in der östlichen Hafenstadt Chongjin. Der 5.000 Tonnen schwere Zerstörer, der kürzlich vorgestellt wurde, platzierte sich nicht ordnungsgemäß und kippte zur Seite. Dies führte zu einem Schaden am Schiff und erregte sofort die Aufmerksamkeit von Machthaber Kim Jong Un. Bei der Schiffstaufe war er persönlich anwesend und äußerte sich zu dem Vorfall mit deutlichen Worten.
Kim Jong Un bezeichnete das Missgeschick als „kriminelle Handlung“, die nicht toleriert werden könne. Laut vienna.at sind unerfahrene Kommandeure und operative Nachlässigkeit als Ursachen identifiziert worden. Der Vorfall, so Kim, habe der Würde des Staates geschadet und werde auch im kommenden Monat bei einer wichtigen Sitzung des Zentralkomitees der Partei zur Sprache kommen.
Sicherheitslage und geopolitischer Kontext
Der Zerstörer, der als „Choe Hyon“ bekannt ist, hat die Fähigkeit, zwei taktische Kurzstrecken-Atomraketen zu tragen. Der Hamburger Zerstörer ist eines der größten Kriegsschiffe Nordkoreas, was die Bedeutung dieses Vorfalls unterstreicht. Kim Jong Un hatte vor Ende April noch die Vorstellung des neuen Schiffes gefeiert und betont, dass Nordkorea an der Entwicklung und dem Besitz von Nuklearwaffen arbeitet. Dies ist Teil einer Strategie, um sich gegen Bedrohungen durch die USA und Südkorea zu wappnen, während die beiden Koreas sich technisch weiterhin im Krieg befinden, seit der Konflikt von 1950 bis 1953 mit einem Waffenstillstand endete.
Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea sind momentan angespannt. Kim Jong Un hat Südkorea erst im letzten Jahr als „Hauptfeind“ bezeichnet. Laut SWP Berlin hatte Nordkorea seit 2017 keinen Nukleartest mehr durchgeführt, gleichzeitig aber sein Raketenprogramm intensiviert und mehrere Tests ballistischer Raketen durchgeführt, was gegen UN-Resolutionen verstößt.
Internationale Reaktionen und militärische Aktivitäten
Pjöngjang unterstützt angeblich Russland im Ukraine-Konflikt, und es wird vermutet, dass nordkoreanische Soldaten nach Russland entsandt wurden. Dies könnte Kim Jong Un die Möglichkeit bieten, technologische Unterstützung zu erhalten und die Kampferfahrungen seiner Soldaten zu verbessern. Analysten sehen die Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel als verschärft an und heben hervor, dass der geopolitische Kontext die Lösung des Atomkonflikts weiterhin unwahrscheinlich macht. Zudem hat Nordkorea seine Nukleardoktrin modifiziert, die nun präventive nukleare Schläge erlaubt. Ein neues Gesetz beschreibt die Bedingungen für den Einsatz von Atomwaffen und zeigt deutlich, dass Nordkorea sich als Atomwaffenstaat sieht.
Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, ihre Strategie im Umgang mit Nordkorea anzupassen. Vor allem der diplomatische Fokus sollte sich auf die Eindämmung der Bedrohungen verlagern und verstärkte militärische Kooperationen zwischen Südkorea, den USA und Japan in Erwägung gezogen werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, insbesondere in Hinblick auf die erforderlichen Reparaturen des beschädigten Zerstörers, die bis zur bevorstehenden Sitzung im Juni abgeschlossen sein müssen, wie Deutschlandfunk berichtet.
Details | |
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Vorfall | Unfall |
Ursache | unerfahrene Kommandeure, operative Nachlässigkeit |
Ort | Chongjin, Nordkorea |
Quellen |