Schockierende Ernteeinbußen: Türkei trifft Haselnüsse mit Frost!

Schockierende Ernteeinbußen: Türkei trifft Haselnüsse mit Frost!

Türkei - Spätfrost in der Türkei hat die Haselnussernte stark beeinträchtigt und den Großhandelspreis für die begehrte Nuss seit Jahresbeginn um über ein Drittel erhöht. Laut vol.at ist die Ernte um rund 36 Prozent zurückgegangen, was als „einer der ärgsten Agrarfröste in der Geschichte der Türkei“ bezeichnet wird. Landwirtschaftsminister Ibrahim Yumakli w weist auf die verheerenden Folgen der Nachtfröste Ende April hin, die Blüten und Triebe zerstörten.

Die Türkei ist für etwa 60 Prozent des weltweiten Haselnussbedarfs verantwortlich, und der staatliche Getreiderat prognostiziert, dass nur noch 450.000 Tonnen Haselnüsse geerntet werden können. Beim aktuellen Preis von etwa 9.400 Euro pro Tonne stehen viele Schokoladenhersteller unter Druck, darunter bekannte Marken wie Ritter Sport, Lindt & Sprüngli und Kölln. Einige Firmen überdenken daher ihre Rezepte, um den Anteil an teuren Haselnüssen zu reduzieren, und könnten verstärkt auf Mandeln ausweichen, die preislich attraktiver sind.

Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit

Die steigenden Preise der Haselnüsse werfen auch Fragen zu den Arbeitsbedingungen in der Türkei auf. Ein Bericht von SRF thematisiert die prekäre Situation von Wanderarbeitern, die oft unter schlechten Lebensbedingungen arbeiten. Kinderarbeit kann hierbei nicht ausgeschlossen werden. Organisationen wie Rainforest Alliance setzen sich dafür ein, Haselnussbauern und -arbeitern bessere Arbeits- und Lebensbedingungen zu bieten. Der Fokus liegt auf der Prävention und Behebung von Kinderarbeit sowie der Verbesserung der allgemeinen Einkommenssituation.

Mit dem Happy Hazelnut-Programm will der Einzelhändler Migros bis 2030 alle unverarbeiteten Haselnüsse aus der Türkei Rainforest Alliance-zertifizieren. Coop setzt ähnliche Standards und engagiert sich für den Ausbau von Bio-Haselnüssen. Beide Unternehmen betonen, dass Kinderarbeit in der Türkei offiziell verboten ist, jedoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann.

Klimawandel und Zukunft der Landwirtschaft

Der Klimawandel hat ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die weltweite Ernährungssicherheit. Laut Informationen aus bildungsserver.de sind in Entwicklungsländern bis zu 80 Prozent der Bevölkerung auf die Landwirtschaft angewiesen. Extremereignisse und Temperaturveränderungen könnten die landwirtschaftliche Produktion verringern und in tropischen und subtropischen Regionen große Schäden anrichten.

Die steigende Weltbevölkerung, die bis 2050 um drei Milliarden zunehmen wird, erfordert eine signifikante Produktionssteigerung. Daher werden Technologien wie künstliche Düngung und Pflanzenschutzmittel eine zunehmend zentrale Rolle spielen, um den Herausforderungen des Klimawandels in der Landwirtschaft zu begegnen. Ein wichtiger Punkt bleibt die Verantwortung der Unternehmen, sich für die Umwelt und soziale Standards einzusetzen, während sie gleichzeitig die zunehmenden Kosten durch Naturereignisse und Handelsdynamiken berücksichtigen.

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OrtTürkei
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