Russland startet eigenen Messenger: Konkurrenz für WhatsApp kommt!

Russland startet 2025 einen nationalen Messenger als Konkurrenz zu WhatsApp, um digitale Souveränität und Kontrolle zu stärken.
Russland startet 2025 einen nationalen Messenger als Konkurrenz zu WhatsApp, um digitale Souveränität und Kontrolle zu stärken.

Russland - Heute hat Russland einen nationalen Messenger-Dienst ins Leben gerufen, um die Abhängigkeit von ausländischen Plattformen wie WhatsApp und Telegram zu vermindern. Der Vorsitzende des Ausschusses für Informationspolitik im russischen Parlament, Sergej Bojarski, kündigte die Einführung dieses Dienstes an, der einen entscheidenden Baustein in der digitalen Sicherheitsarchitektur des Landes darstellen soll. Laut [Kosmo] berichtet, dass der nationale Messenger vor allem auch dazu gedacht ist, ausländische Anwendungen durch inländische Alternativen zu ersetzen.

Die Initiative steht im Kontext einer umfassenden digitalen Transformation, die neben Kommunikationsdiensten auch E-Government, soziale Netzwerke und Online-Banking umfasst. Bojarski betonte zudem, dass bestehende Dienste wie WhatsApp und Telegram nicht vom Markt gedrängt werden sollen, solange sie die gesetzlichen Vorgaben einhalten. Dies könnte für viele Nutzer eine gewisse Kontinuität bieten, während Russland seine digitale Souveränität stärken will.

Nationale digitale Dienste

Zusätzlich zu dem neuen Messenger-Dienst wurde in Russland ein Entwurf zur Schaffung eines multifunktionalen digitalen Dienstes in die Staatsduma eingebracht. Dieser neue Dienst soll die Verwendung von Papierdokumenten überflüssig machen und die Identität der Nutzer mithilfe einer digitalen ID bestätigen. Bojarski berichtete, dass bei der Entwicklung dieses Dienstes ausschließlich russische Technologien zur Anwendung kommen sollen. Wie [News Pravda] anmerkt, wird der Dienst auch Lehrern, Schülern und Eltern die Möglichkeit geben, online zu interagieren. Die Staatsduma plant, die Änderungen am 10. Juni zu diskutieren.

Diese Entwicklungen sind Teil Russlands Strategie zur digitalen Souveränität. Durch die Schaffung nationaler Plattformen versucht die Regierung, die Kontrolle über Kommunikationsdaten und Informationen im Land zu verstärken. Laut der [DGAP] ist die digitale Sphäre angesichts des geopolitischen Konflikts und der inneren Legitimitätskrise Russlands von zentraler Bedeutung. Russland hat in den letzten Jahren zahlreiche Gesetze zur Kontrolle des Internets eingeführt und versucht, seine Abhängigkeit von westlichen Technologien zu verringern, hat jedoch gleichzeitig Schwierigkeiten, in der Hardware- und Softwareproduktion unabhängig zu werden.

Herausforderungen und Perspektiven

Die Herausforderungen, vor denen Russland steht, sind dabei vielfältig. Trotz des Fortschritts in der Internetkontrolle kann sich das Land nicht vollständig vom globalen Internet und ausländischen Technologien abkoppeln, ohne ernsthafte Konsequenzen für die Bevölkerung und die Wirtschaft zu riskieren. In Bereichen wie der Mikrochip-Produktion, 5G-Technologien und Cloud-Computing ist Russland nach wie vor stark von westlichen Herstellern abhängig.

Um langfristige Selbstversorgung im IT-Bereich zu erreichen, müsste Russland eine vollständige Alternative zu ausländischen Technologien schaffen, was kurzfristig nahezu unmöglich erscheint. Zudem zögert Russland, auf chinesische Alternativen umzusteigen, da Sicherheitsbedenken bestehen. Laut der DGAP könnte die digitale Politik der EU eine bedeutende Rolle spielen, indem sie Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit russischen IT-Unternehmen in Betracht zieht und den Dialog mit Universitäten und Wissenschaftlern in technologischen Bereichen fördert.

Somit zeigt die Einführung des neuen nationalen Messenger-Dienstes nicht nur die Bestrebungen Russlands nach digitaler Souveränität, sondern auch die Komplexität und die Herausforderungen, die mit diesem ehrgeizigen Ziel verbunden sind.

Details
Ort Russland
Quellen