Politisches Bündnis in OÖ kämpft um den Erhalt der Regionalbahnen!

Oberösterreich, Österreich - In Oberösterreich bahnt sich ein politischer Schulterschluss gegen die von den ÖBB geplanten Umstellungen der Regionalbahnen auf Busbetrieb an. Derzeit beabsichtigt die ÖBB, die Hausruckbahn, Almtalbahn sowie den nördlichen Teil der Mühlkreisbahn aufgrund geringer Auslastung umzuwandeln. In der Region sind die aktuellen Fahrgastzahlen recht niedrig, mit 375 Fahrgästen pro Tag auf der Mühlkreisbahn, 1.200 auf der Hausruckbahn und 1.500 auf der Almtalbahn, was die ÖBB dazu bringt, diese Strecken als volkswirtschaftlich nicht vertretbar einzustufen, wenn sie unter 2.500 Fahrgäste pro Tag liegen, wie Kurier berichtet.
Die Landtagsfraktionen in Oberösterreich, darunter die FPÖ, ÖVP, SPÖ, Grüne, NEOS und MFG, positionieren sich klar gegen diese Pläne und haben einen gemeinsamen dringlichen Antrag zum Erhalt der Regionalbahnen für die Sitzung am 5. Juni im Linzer Landhaus eingebracht. Der Landtag fordert die Bundesregierung auf, bestehende Finanzierungszusagen einzuhalten und die Bahnlinien nicht abzubauen, sondern weiterzuentwickeln. Diese Regionalbahnen werden als „unverzichtbare Lebensadern für den ländlichen Raum“ bezeichnet, hebt Vienna.at hervor.
Hintergrund der Umstellung
Die mögliche Umstellung auf Busbetrieb steht im Kontext einer Budgetkonsolidierung des Bundes. Der neue ÖBB-Rahmenplan sieht von 2025 bis 2030 nur noch 19,7 Milliarden Euro vor, nachdem ursprünglich 21,9 Milliarden Euro eingeplant waren. Dieses Sparpaket hat zur Folge, dass etwa 10 Prozent der Ausgaben für den Bahnausbau gekürzt werden, was die Angebotsqualität im regionalen Schienenverkehr erheblich gefährdet.
Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) äußert sich kritisch zu den ÖBB-Plänen und bezeichnet sie als „Frontalangriff auf die Mobilitätsbedürfnisse“. Gleichzeitig stellt die ÖBB klar, dass der südliche Abschnitt der Mühlkreisbahn nicht betroffen ist, und verweist auf das dichte Busangebot zwischen Aigen-Schlägl und Linz, das die Verlagerung auf Busse erleichtern könnte.
Mobilitätswende auf dem Land
Die Debatte über den Rückzug des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in ländlichen Regionen wird durch die Zunahme der Abhängigkeit vom Pkw weiter kompliziert. In den Städten wird bereits an einer Mobilitätswende gearbeitet, im ländlichen Raum wird jedoch die Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit von Nahverkehrsangeboten zunehmend kritischer. Entwicklungen wie die angesprochene Umstellung auf Busse könnten die Situation weiter verschärfen, insbesondere in einem Umfeld, wo der Pkw bereits das bevorzugte Verkehrsmittel darstellt, wie Zukunft-Mobilität aufzeigt.
Seit 1990 wurde ein Fünftel des Schienennetzes stillgelegt, und die Verkehrsleistungen der Busunternehmen in ländlichen Regionen sind in den letzten zehn Jahren um 27 Prozent gesunken. Die Mobilitätswende in ländlichen Gebieten steht noch am Anfang, und es besteht ein klarer politischer Wille, die Richtung zu ändern, bevor die Trends zur Abhängigkeit des Verkehrs vom Pkw irreversibel werden.
Details | |
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Vorfall | Regionales |
Ursache | Budgetkonsolidierung des Bundes |
Ort | Oberösterreich, Österreich |
Quellen |