Dänemark hebt Renteneintrittsalter auf 70 Jahre: Was bedeutet das für uns?

Dänemark hebt das Pensionsantrittsalter bis 2040 auf 70 Jahre an; alle Facts zu den geplanten Änderungen im Rentensystem.
Dänemark hebt das Pensionsantrittsalter bis 2040 auf 70 Jahre an; alle Facts zu den geplanten Änderungen im Rentensystem.

Kopenhagen, Dänemark - Am 22. Mai 2025 hat Dänemark einen bedeutenden Schritt in Richtung einer Reform des Pensionssystems unternommen. Das Parlament in Kopenhagen verabschiedete ein Gesetz, das das Pensionsantrittsalter bis 2040 auf 70 Jahre anheben soll. Diese Entscheidung wurde mit 81 Stimmen für und 21 Stimmen gegen den Gesetzentwurf genehmigt. Betroffen von dieser Regelung sind alle Bürger, die nach dem 31. Dezember 1970 geboren wurden, während das aktuelle Pensionsantrittsalter in Dänemark bei 67 Jahren liegt. Dänemark passt das Pensionsantrittsalter seit 2006 kontinuierlich an die steigende Lebenserwartung an und überprüft alle fünf Jahre die entsprechenden Zahlen, um eine gerechte Regelung zu gewährleisten.

Die Ministerpräsidentin Mette Frederiksen äußerte sich zu den Neuerungen und erklärte, dass eine Überprüfung des Systems stattfinden soll, wenn das Renteneintrittsalter die Marke von 70 Jahren erreicht. Frederiksen betonte, dass das Renteneintrittsalter nicht automatisch weiter angehoben werden sollte, um den Bürgern Planungs- und Lebenssicherheit zu bieten.

Vergleich mit anderen europäischen Ländern

In einem breiteren europäischen Kontext ist Dänemarks Entscheidung nicht isoliert. So liegt das Pensionsantrittsalter in Österreich derzeit für Männer bei 65 Jahren; für Frauen wird es bis 2033 schrittweise angehoben. Allerdings sind in Österreich aktuell keine Anhebungen des Pensionsantrittsalters geplant. Vielmehr wird die Dreierkoalition eine Verschärfung bei der Korridorpension einführen. Ab 2026 soll das frühestmögliche Antrittsalter von 62 auf 63 Jahre angehoben werden, während die Versicherungszeiten von 40 auf 42 Jahre steigen sollen.

In Deutschland liegt das Renteneintrittsalter, je nach Geburtsjahr, bis 2031 schrittweise bei 67 Jahren. Berater der Bundesregierung empfehlen sogar eine Erhöhung auf 68 Jahre, während einige Ökonomen 70 Jahre fordern. Der Trend in vielen Ländern, sowohl innerhalb als auch außerhalb Europas, geht in Richtung einer Erhöhung des Renteneintrittsalters, da die finanzielle Nachhaltigkeit der Rentensysteme zunehmend unter Druck steht.

Externe Einflüsse auf das Rentensystem

Die Herausforderungen, vor denen Rentensysteme im globalen Maßstab stehen, sind enorm. Laut aktuellen Daten zum Renteneintrittsalter in Europa, das von der OECD erhoben wurde, ist das gesetzliche Renteneintrittsalter in vielen Ländern wie Island, Irland und Portugal vergleichbar oder sogar höher als in Dänemark. In Ländern wie Frankreich und Griechenland hingegen sind die Antrittsalter niedriger, was die finanziellen Lasten in diesen Systemen zusätzlich erhöht. Infolge der demografischen Veränderungen wird die Notwendigkeit, das Renteneintrittsalter schrittweise zu erhöhen, immer drängender.

Die Entwicklungen in Dänemark sind ein Teil eines umfassenderen Trends, der die Notwendigkeit der Anpassungen in den nationalen Rentensystemen verdeutlicht. Dänemark wird sich weiterhin aktiv mit der Herausforderung auseinandersetzen, ein stabiles und gerechtes Rentenmodell zu schaffen, das den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht wird, während es gleichzeitig den finanziellen Realitäten Rechnung trägt.

Details
Vorfall Gesetzgebung
Ort Kopenhagen, Dänemark
Quellen