Petition für Schutzzonen: 15.000 Stimmen gegen Übergriffe in Berlins Öfis

Berlin, Deutschland - In den letzten Tagen hat eine Petition für spezielle Schutzabteile in den öffentlichen Verkehrsmitteln Berlins, die sich an „Flinta-Personen“ richten, immense Unterstützung erhalten. Laut exxpress.at wurden innerhalb weniger Tage mehr als 15.000 Unterschriften gesammelt. Die Petition fordert die Einrichtung von Abteilen in U-Bahnen, Straßenbahnen und Bussen, die speziell für Frauen, Lesben, Inter, Nonbinär, Trans und Agender gedacht sind.

Die geforderten Abteile sollen vornehmlich in den hinteren Bereichen der Fahrzeuge angebracht werden, wo in der Vergangenheit häufig übergriffige Männer gesichtet wurden. Zur Kennzeichnung dieser Schutzräume sind lilafarbene Sitze vorgeschlagen worden. Im November 2023 hatte die Grünen-Sprecherin für Verkehrspolitik, Antje Kapek, bereits ähnliche Maßnahmen für Frauenabteile in U-Bahnen gefordert. Hintergrund dieser Forderungen war ein bedrückender Vergewaltigungsfall auf einer Berliner U-Bahnlinie im Frühjahr 2024.

Berliner Verkehrsbetriebe reagieren

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben die Idee einer solchen „Flinta-Abteile“ allerdings abgelehnt. Die BVG verweist auf bereits bestehende Sicherheitsvorkehrungen, wie Notruf- und Informationssäulen an Bahnhöfen. Diese Einrichtungen ermöglichen es Fahrgästen, jederzeit Hilfe vom Fahrer oder den Sicherheitsleitstellen anzufordern. Zudem sind alle Fahrzeuge mit Alarm- und Notrufeinrichtungen ausgestattet, um eine direkte Verbindung zum Fahrpersonal herstellen zu können. Nach einer Testphase wurden auch gemeinsame Reinigungs- und Sicherheitsstreifen auf bestimmten U-Bahnlinien eingeführt, um das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste zu erhöhen.

Trotz dieser Maßnahmen bleibt das Gefühl der Unsicherheit unter queeren Personen in Deutschland ein großes Thema. Laut einer Initiative, die auf weact.campact.de zu finden ist, betrachten viele Menschen Homosexualität nicht mehr als Schande, kritisieren jedoch die weit verbreitete Hasskriminalität. In der aktuellen Debatte wird eine Politik gefordert, die eine freie und offene Gesellschaft fördert und besonders für zukünftige Generationen wichtig ist. Die Petition zur Verbesserung des Schutzes von LGBTQ+-Personen ist von verschiedenen Prominenten, darunter Schauspieler, Musiker und Aktivisten, unterzeichnet worden.

Sicherheitslage in der Öffentlichkeit

Das Gefühl der Unsicherheit unter queer identifizierten Personen wird durch mediale Berichterstattung und persönliche Erfahrungen verstärkt. Die Forderung nach speziellen Abteilen ist somit nicht nur eine Reaktion auf individuelle Vorfälle, sondern auch ein Schritt in Richtung einer breiteren gesellschaftlichen Akzeptanz und Sicherheit. Toleranz gegenüber Ungerechtigkeiten wird als unverzichtbar erachtet, um ein offenes und vielfältiges Land zu fördern.

Die Debatte um den Schutz der LGBTQ+-Community in den Berliner Verkehrsmitteln zeigt deutlich, wie wichtig es ist, auf die Stimmen von Betroffenen zu hören und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit zu ergreifen. Die Petition steht symbolisch für den Kampf gegen Übergriffe und Diskriminierung im öffentlichen Raum.

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Ort Berlin, Deutschland
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