Papstwahl im Konklave: Wer wird der Nachfolger von Franziskus?
Vienna, Österreich - Am Ostermontag, dem 21. April 2025, verstarb Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren. Sein Tod führt zur Sedisvakanz, dem Zustand, in dem das Kardinalskollegium die Verantwortung für die katholische Kirche trägt, bis ein neuer Papst gewählt wird. Der Prozess der Auswahl seines Nachfolgers hat bereits begonnen, wobei die Wahl zwischen dem 5. und 10. Mai 2025 erwartet wird. Die anstehende Papstwahl wird im Konklave durchgeführt, welches die Kardinäle für diese bedeutende Entscheidung versammelt.
Aktuell sind 137 der insgesamt 252 Kardinäle wahlberechtigt, da nur die Kardinäle unter 80 Jahren an der Wahl teilnehmen dürfen. Diese Personen haben die schwierige Aufgabe, den Führer der katholischen Kirche zu bestimmen, wobei sie aus einer Vielzahl möglicher Kandidaten wählen müssen. Pietro Parolin, der 70-jährige Kardinalstaatssekretär und treue Unterstützer von Franziskus, gilt als Favorit für das Papstamt. Parolin wird zudem das Konklave leiten, da der derzeitige Dekan Giovanni Battista Re und sein Vize über 80 Jahre alt sind.
Mögliche Kandidaten und ihre Profile
Die Liste der möglichen Kandidaten umfasst einige prominente Namen, die als „papabile“ gelten:
- Pierbattista Pizzaballa, 60 Jahre alt, Patriarch von Jerusalem, bekannt für seine diplomatischen Bemühungen im Nahen Osten.
- Matteo Zuppi, 69 Jahre alt, Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz, beliebt für seine Netzwerke und seinen Einfluss.
- Peter Erdő, 72 Jahre alt, Erzbischof von Esztergom-Budapest, kritisch gegenüber den Reformen von Franziskus.
- Luis Antonio Tagle, 67 Jahre alt, ehemaliger Erzbischof von Manila, angesehen als potenzieller asiatischer Kandidat.
- Fridolin Ambongo Besungu, 65 Jahre alt, Erzbischof von Kinshasa, konservativ und skeptisch gegenüber westlichem Einfluss.
- Raymond Burke, 76 Jahre alt, ehemaliger Erzbischof von St. Louis, als eher unwahrscheinlich für das Papstamt angesehen.
- Jean-Marc Aveline, Erzbischof von Marseille, bekannt für seine volksnahe Haltung.
- Jean Claude Hollerich, 66 Jahre alt, Erzbischof von Luxemburg, einflussreich im Vatikan.
- Mario Grech, 68 Jahre alt, Generalsekretär der Bischofssynode, hat sich von konservativ zu reformfreundlich bewegt.
- Juan José Omella, Erzbischof von Barcelona, 1946 geboren, für seine sozialen Gerechtigkeitsinitiativen bekannt.
Wahlprozess und Herausforderungen
Der Wahlprozess im Vatikan ist stark reglementiert. Die Wahl muss mit einer Heiligen Messe im Petersdom beginnen, gefolgt vom Einzug der Kardinäle in die Sixtinische Kapelle. Die Wahl selbst erfolgt durch geheime Stimmabgabe, wobei die Stimmen nach jedem Wahlgang ausgezählt werden. Wenn ein Kandidat nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit erreicht, sind mehrere Wahlgänge notwendig, um einen neuen Papst zu wählen. Die Wahl kann theoretisch unbegrenzt lange dauern, je nach Anzahl der benötigten Wahlgänge.
Nach der Wahl wird das Ergebnis durch rauchsignale – schwarzer Rauch bedeutet, dass kein neuer Papst gewählt wurde, während weißer Rauch die erfolgreiche Wahl signalisiert. Der neue Papst wird anschließend gefragt, ob er das Papstamt annimmt und unter einem neuen Namen dienen möchte. Diese uralte Tradition der Papstwahl erlangt besonders in solchen Zeiten, in denen die katholische Kirche weltweit vor Herausforderungen steht, neue Bedeutung und Aufmerksamkeit.
Mit dem Tod von Papst Franziskus und der bevorstehenden Wahl sind die Erwartungen hoch und die Augen der Welt sind auf den Vatikan gerichtet, während die Kardinäle sich auf ihre entscheidende Rolle im Konklave vorbereiten.
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Ort | Vienna, Österreich |
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