Wien im Fokus: Erste internationale Konferenz für Digitalen Humanismus!

Eröffnung der Digital Humanism Konferenz in Wien: Experten diskutieren ethische Herausforderungen der Digitalisierung.
Eröffnung der Digital Humanism Konferenz in Wien: Experten diskutieren ethische Herausforderungen der Digitalisierung.

Wien, Österreich - Am Montag, dem 27. Mai 2025, wurde im MuseumsQuartier Wien die erste internationale Digital Humanism Konferenz eröffnet. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Shaping our digital future“ und dauert bis Mittwoch, den 28. Mai. Zielgruppen sind Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Technologie, Politik und Zivilgesellschaft. Zu den zentralen Themen der Konferenz gehören der Einfluss algorithmischer Systeme auf demokratische Prozesse sowie die ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Künstliche Intelligenz. Auch die gesellschaftliche Verantwortung bei Innovationen wird intensiver behandelt.

Der Ehrenschutz wurde von Bundespräsident Alexander Van der Bellen übernommen. Zu den Eröffnungsrednern gehörten unter anderem Veronica Kaup-Hasler, die Wissenschafts- und Kulturstadträtin, Erich Prem, Obmann des Vereins zur Förderung des Digitalen Humanismus, Michael Häupl, Präsident des Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF), und Hannes Werthner, Mitinitiator des Wiener Manifests für Digitalen Humanismus. Kaup-Hasler betonte in ihrer Ansprache, dass Digitalisierung dem Menschen dienen müsse und dass Menschenrechte sowie Demokratie nicht verhandelbar sind.

Themen und Ziele der Konferenz

Prem wies auf die Notwendigkeit einer demokratisch gestalteten Digitalisierung hin und kritisierte wirtschaftliche Interessen, die derzeit die digitale Transformation dominieren. Häupl hob die gesellschaftliche Verantwortung des Digitalen Humanismus hervor und erklärte, dass technologische Entwicklungen aktiv gestaltet werden müssten. Werthner forderte ein sofortiges Handeln, um sicherzustellen, dass technologische Innovationen dem Menschen dienen. Stefan Gara, Abgeordneter zum Wiener Landtag, sieht die Konferenz als Impuls für Wiens Rolle als führender Innovationsstandort für digitale Technologien.

Der erste Konferenztag konzentrierte sich auf Künstliche Intelligenz, algorithmische Fairness und ethische Rahmenbedingungen. An den folgenden Tagen sollen digitale Plattformen, Machtstrukturen sowie deren Auswirkungen auf Medien und Demokratie thematisiert werden. Die Konferenz ist Teil einer langfristigen Strategie Wiens, die Digitalisierung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen und dabei den Austausch zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik zu fördern.

Doktorandenprogramm und interdisziplinäre Forschung

Im Rahmen des Digital Humanism wird im Wintersemester 2024 ein Doktorandenprogramm ins Leben gerufen. dieses Programm ist eine Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien und dem WWTF und wird unter Beteiligung der TU Wien, der Universität Wien und der WU Wien durchgeführt. Experten aus neun verschiedenen Fakultäten und Abteilungen sind an dem Programm beteiligt. Die Gesamtfinanzierung beträgt 3,2 Millionen Euro, wobei 1,8 Millionen Euro von der Stadt Wien und dem WWTF stammen. Ziel ist es, die Schnittstelle zwischen Technologie und Gesellschaft zu erforschen und dabei ganzheitliche, menschenzentrierte Perspektiven zur Bewältigung digitaler Herausforderungen zu entwickeln.

Professor Peter Knees von der TU Wien betont die Bedeutung der interdisziplinären Zusammenarbeit, um ein tieferes Verständnis für die Rolle von Technologie in der Gesellschaft zu fördern. Dies schließt auch ethische Fragestellungen sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen und Innovationen ein.

Der Digitale Humanismus stellt eine Initiative dar, die Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft vereint, um technologische Entwicklungen menschenzentriert zu gestalten. Die Konferenz bringt globale Denker, Innovatoren und politische Entscheidungsträger zusammen, um über die Auswirkungen der Informationstechnologie, Künstlicher Intelligenz, Demokratie, Menschenrechte, Inklusion sowie Umweltregeneration zu diskutieren. Das Gesamtziel ist klar: Wien soll sich als internationale Vorreiterin in der Diskussion um digitale Innovationen und gesellschaftliche Verantwortung positionieren.

Details
Ort Wien, Österreich
Quellen