Papst Franziskus im Alter von 88 Jahren verstorben – Welt trauert!

Basilika Santa Maria Maggiore, Rom, Italien - Papst Franziskus ist am Ostermontag im Alter von 88 Jahren verstorben. Die traurige Nachricht wurde von Kardinal Kevin Farrell in einer Videoansprache bekannt gegeben. Franziskus, geboren als Jorge Mario Bergoglio, war seit März 2013 als Papst im Amt und prägte die katholische Kirche über ein ganzes Jahrzehnt.

Als Erzbischof von Buenos Aires trat er sein Amt als Papst im Jahr 2013 mit dem Ziel an, eine reformierte und demütige Kirche zu schaffen. Schon bei seinem ersten Auftritt verzichtete er auf Prunk und Inszenierung, indem er die Gläubigen herzlich mit „Buonasera“ begrüßte und ein einfaches Eisenkreuz trug. Diese Bescheidenheit zog sich durch seine gesamte Amtszeit, während er im Gästehaus Santa Marta lebte und einfache Mahlzeiten mit den Mitarbeitern des Vatikans teilte.

Reformen und Herausforderungen

Franziskus wurde oft als unbequemer Reformer wahrgenommen, der die römische Kurie scharf kritisierte und mit dem Begriff „fünfzehn Krankheiten“ auf Missstände in der Kirche hinwies. Er forderte eine grundlegende Reform der Einstellungen innerhalb der Kirche und erkannte die Missbrauchsskandale zwar spät, handelte jedoch entschlossen, etwa durch die Abschaffung des päpstlichen Geheimnisses im Jahr 2019.

In Glaubensfragen blieb Franziskus konservativ, war jedoch in der Tonlage moderater als viele seiner Vorgänger. Trotz starker Widerstände in seiner Amtszeit setzte er sich für Barmherzigkeit ein, indem er beispielsweise Kinder unverheirateter Eltern taufte. Die Diskrepanz zwischen Praxis und Lehre könnte für seinen Nachfolger eine Herausforderung darstellen, da großer Druck auf Reformen ausgeübt wird.

Unter seiner Führung wurde die katholische Kirche auch politischer. Franziskus sprach sich kritisch zur wirtschaftlichen Ungerechtigkeit aus und wandte sich an die Ausgegrenzten und Bedürftigen. In seiner Enzyklika „Laudato si“ betonte er wichtige ökologische Themen und stellte die Notwendigkeit eines interreligiösen Dialogs in den Mittelpunkt seiner Mission.

Legat und Nachlass

Franziskus wird in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt, schlicht und ohne Prunk, was ein weiteres Zeichen seines bescheidenen Ansatzes ist. Während er sich für eine inklusive Kirche einsetzte, hielt er an der offiziellen Lehre fest. Die Initiativen wie das Heilige Jahr und die Weltsynode im Oktober 2024 zeigen seinen Willen, Veränderungen zu bewirken und die Dominanz europäischer Perspektiven zu beenden. Trotz der Herausforderungen während seiner Amtszeit blieb er ein eine sanfte Stimme der Hoffnung.

Kirchenhistoriker Jörg Ernesti erläutert, dass die Erwartungen an zukünftige Päpste hoch sein werden und warnt vor den möglichen Schwierigkeiten, die mit der starken Stellung des Papsttums einhergehen könnten. In der Zeit seit 1800 hat sich das Papsttum stark verändert, und die Anforderungen an die Päpste sind gestiegen. Franziskus’ Auffassung von Reformen wird in der Kirche voraussichtlich nachhallen, während seine Nachfolger herausgefordert sein werden, auf seinen Errungenschaften aufzubauen und gleichzeitig auf die vielen drängenden Fragen zu reagieren, die noch ungelöst sind.

Die katholische Christenheit steht nun an einem Wendepunkt, während sie den Einfluss und das Vermächtnis von Papst Franziskus betrachtet. Die nächsten Schritte in der katholischen Kirche könnten von der Vision geformt werden, die er über mehr als ein Jahrzehnt hinweg verfolgt hat.

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Ort Basilika Santa Maria Maggiore, Rom, Italien
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