Papst Franziskus' Erbe: Ein Appell für Frieden und interreligiösen Dialog

Wien, Österreich - Am 24. April 2025 fand eine Diskussion in der „Nachtflug“-Sendung über das Pontifikat von Papst Franziskus statt, der am Ostermontag verstorben ist. In der Runde mit den Gesprächspartnern Eva Schütz, Bernhard Heinzlmaier und Ralf Schöllhammer wurde Franziskus‘ Engagement für Frieden und interreligiöse Verständigung gewürdigt. Dennoch wurden auch kritische Anmerkungen zu seinen Reformversuchen innerhalb der Kirche und seiner vermeintlich einseitigen politischen Haltung laut.

Vor allem Schöllhammer plädierte für einen konservativen Nachfolger, der idealerweise ein afrikanischer Kardinal mit klarer Haltung sein sollte. Im zweiten Teil der Diskussion stand der gesellschaftliche Umgang mit Religion im Fokus. Heinzlmaier äußerte sich kritisch über den Islam, den er als ideologisch geprägt und gewaltbereit beschreibt, und sieht den heutigen Katholizismus als weitgehend entmachtet.

Dialog mit Nicht-Christen

Papst Franziskus hatte in seinen Ämtern betont, wie wichtig es ist, christliche Gläubige dazu aufzufordern, Angehörigen nicht-christlicher Religionen mit Herzlichkeit, Geselligkeit und Geschwisterlichkeit zu begegnen. Diese Aufforderung äußerte er während einer Audienz des Dikasteriums für den interreligiösen Dialog. Er sprach über die Herausforderungen der zeitgenössischen Welt, die oft nicht geschwisterlich und gesellig sei, und mahnte, den Dialog als Mittel zwischen Gleichgültigkeit und gewaltsamem Protest zu wählen. In diesem Zusammenhang zitiert er auch seine Enzyklika „Fratelli tutti“.

Franziskus beschreibt die Menschheit als Teil eines großen Mosaiks, das nur durch Zusammenarbeit und Gemeinschaft ein vollständiges Bild ergibt. Geselligkeit sieht er als eine Möglichkeit, eine gemeinsame Zukunft zu entwerfen und die soziale Fragmentierung zu überwinden, wobei die Identität des anderen respektiert werden muss.

Interreligiöse Dialoge und zukünftige Kongresse

Bei einem Kongress der Führer der Welt- und Traditionsreligionen, der am 15. September 2022 in Kasachstan stattfand, sprach Franziskus erneut über die Notwendigkeit des interreligiösen Dialogs. In seiner Ansprache stellte er klar, dass der Mensch und sein Wohlergehen über strategischen und wirtschaftlichen Zielen stehen. Er betonte die Bedeutung der Familie und forderte, die Bedürfnisse von Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen in den Blick zu nehmen.

Die Erklärung des Kongresses hebt den Pluralismus und die Unterschiede in Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Rasse und Sprache als Ausdruck des göttlichen Willens hervor und umfasst 35 Punkte zur Fortsetzung der Dialogaktivitäten. Franziskus fordert Staats- und Regierungschefs auf, aggressive Rhetorik aufzugeben und Konflikte zu beenden, und knüpft an die Erklärung von Abu Dhabi aus dem Jahr 2019 an.

Der nächste Kongress ist für 2025 in Nur-Sultan geplant, und Franziskus bleibt eine zentrale Figur im Bestreben um interreligiöse Verständigung. Seine Botschaft, den Dialog zu fördern und auf menschliche Werte zu achten, bleibt auch nach seinem Tod von großer Relevanz.

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Ort Wien, Österreich
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