Österreich übertrifft EU-Recyclingziele: Ein grüner Erfolg für alle!

Österreich übertrifft EU-Recyclingziele 2025: Erfolgreiche Abfallsammlung, Sortieranlagen und neue Vorschriften für Verpackungen.
Österreich übertrifft EU-Recyclingziele 2025: Erfolgreiche Abfallsammlung, Sortieranlagen und neue Vorschriften für Verpackungen.

Vienna, Österreich - Österreich hat erneut seine Recyclingziele übertroffen, was die Altstoff Recycling Austria (ARA) am 23. Mai 2025 bekanntgab. Mit einer beeindruckenden Sammlung von etwa 1,02 Millionen Tonnen Verpackungen und Altpapier im vergangenen Jahr hat das Land die Vorgaben der Europäischen Union über die recyclingtechnischen Aspekte hinaus erfüllt. Die Sammelmengen, die damit im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind, sind ein Indiz für die stetige Verbesserung der Recyclingkultur in Österreich. Laut den ARA zeigt die Sortieranlage in Enns, die eine Jahreskapazität von 100.000 Tonnen hat, die hohe Effizienz der österreichischen Recyclingprozesse.

Die EU hat spezifische und ehrgeizige Vorgaben für das Recycling in ihren Mitgliedstaaten erlassen. Diese Vorgaben beinhalten unter anderem, dass Österreich bis 2025 eine Recyclingquote von 50 Prozent für Kunststoff erreichen muss. Aktuell liegt die Recyclingquote für Papier in Österreich bei 80 Prozent, über dem neuen EU-Ziel von 75 Prozent, während die Quote für Kunststoff bei 25 Prozent liegt und somit auch über der EU-Vorgabe von 22,5 Prozent. ARA erwartet, die erforderliche Quote von 50 Prozent bei Kunststoff in diesem Jahr zu erreichen.

Aktuelle Sammelergebnisse

Im Detail lassen sich die aktuellen Recyclingquoten wie folgt zusammenfassen:

Material Recyclingquote EU-Ziel
Papierverpackungen 80% 60%
Kunststoffverpackungen 25% 22,5%
Aluminium 50% 50%
Ferrometalle 75% 50%
Glasverpackungen 86% 60%

Die ARA hat in einer langfristigen Perspektive bereits festgestellt, dass bei Eisenmetallen, Aluminium und Glas eine Recyclingquote von 83 Prozent erreicht wurde, was über den EU-Vorgaben für das Jahr 2030 liegt. Dennoch werden Rückgänge bei Glas und Papier verzeichnet, während eine positive Wendung in der Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen zu beobachten ist.

Neue Regelungen und Herausforderungen

Um den Recyclingforderungen gerecht zu werden, wird ab dem 1. Januar 2025 in Österreich eine gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack eingeführt. Ausgenommen sind Kunststoff-Getränkeflaschen und Getränkedosen, die durch das neue Pfandsystem betroffen sind. Diese Maßnahme könnte die Sammelmengen weiter steigern, wie in Wien, Niederösterreich, Kärnten und Salzburg, wo bereits eine Umstellung auf die gemeinsame Sammlung im Jahr 2023 einen Anstieg um durchschnittlich 21 Prozent bewirkt hat.

Dennoch gibt es Herausforderungen in der Gewerbesammlung: Seit Anfang 2023 sind Gewerbebetriebe verpflichtet, Verpackungsabfälle getrennt zu sammeln, jedoch wird nur ein Drittel der 100.000 Tonnen Kunststoffverpackungen getrennt übergeben. Um den Fortschritt zu unterstützen, hat ARA auch eine neue Sortieranlage und eine Polyolefin-Aufbereitungsanlage in Planung, die imstande sein wird, jährlich 20.000 Tonnen Sortierreste aus Kunststoff zu verarbeiten.

Die Vorgaben, die ARA in ihrer Planung berücksichtigt, umfassen einen Mindesteinsatz von Rezyklaten in Kunststoffverpackungen, der bis 2030 auf 10 bis 35 Prozent ansteigt und bis 2040 auf 25 bis 65 Prozent erhöht werden soll. Diese Entwicklung ist Teil der umfassenderen Ziele der EU, nachhaltige Praktiken und Ressourceneffizienz durch den Europäischen Grünen Deal voranzutreiben.

Die Verantwortung für die Einhaltung der Recyclingstandards liegt nicht nur bei den Bürgern, sondern auch bei den Unternehmen. Der Europäische Rechnungshof hat die Praxis der Plausibilitätsprüfung der gemeldeten Recyclingquoten kritisiert, was die Notwendigkeit einer transparenten und verantwortungsvollen Abfallwirtschaft unterstreicht. Nur so kann Österreich langfristig die ambitionierten Ziele der EU erreichen und einen entscheidenden Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten, wie es in den Richtlinien der EU festgelegt ist.

ARA hat bereits moderat die Gebühren angepasst, um die Umstellung zu erleichtern. Informationsangebote wie die Digi-Cycle App, die mehrsprachig aktualisiert wird, sollen die Konsumenten weltweit unterstützen und die Effizienz der Abfalltrennung fördern.

Insgesamt zeigt sich, dass Österreich auf einem vielversprechenden Weg ist, seine Recyclingziele nicht nur zu erreichen, sondern auch zu übertreffen. Weitere Informationen dazu liefert vienna.at, während die umfassenden Fortschritte der ARA unter ara.at zu finden sind. Der Kontext zu den EU-weiten Recyclingzielen ist zudem auf der Seite data.europa.eu nachzulesen.

Details
Vorfall Umwelt
Ort Vienna, Österreich
Quellen