Österreich ohne Stimme: Erstmals kein Kardinal beim Papstwahlen 2025!
Rom, Italien - Im Mai 2023 wird die römisch-katholische Kirche einen neuen Papst wählen – das erste Mal seit 1958 ohne die Beteiligung eines österreichischen Kardinals. Diese historische Situation wird durch den faktischen Rückzug von Christoph Schönborn, dem Wiener Erzbischof, der Anfang 2023 seinen 80. Geburtstag feierte und somit nicht mehr wahlberechtigt ist, bedingt. Schönborn war bereits bei den letzten Papstwahlen 2005 und 2013 aktiv und gehörte zu den Favoriten in den Jahren, in denen er noch teilnehmen durfte. Damals war er eine prägende Figur in der Papstwahl und stand lange im Fokus der internationalen Medien. oe24 berichtet über die Einflüsse österreichischer Kardinäle auf die Wahlgeschichte, die bis zur Wahl von Johannes Paul II. 1978 zurückreicht.
Österreich hat in der Vergangenheit eine bedeutende Rolle bei den Papstwahlen gespielt, seit Wiener Erzbischöfe der katholischen Kirche kontinuierlich die Kardinalswürde innehaben. Bei den letzten Wahlen, wie der von Benedikt XVI. 2005, war Schönborn unter den wahlberechtigten Kardinälen, jedoch wünschten die Wähler kein weiteres langes Pontifikat und entschieden sich für Joseph Ratzinger. Dies zeigt, dass die Machtverhältnisse zwischen den Kardinälen entscheidend für den Ausgang einer Wahl sein können.
Die Rolle der Kardinäle beim Konklave
Für die Wahl des Papstes müssen die wahlberechtigten Kardinäle eine Vielzahl von Regeln und Vorschriften befolgen. Diese Regeln sind in der Apostolischen Konstitution Universi Dominici Gregis festgelegt, die die Wahlverfahren seit 1996 regelt. Die Kardinäle müssen sich während des Konklaves in der Sixtinischen Kapelle aufhalten, die hermetisch abgeriegelt wird, um äußere Einflüsse zu vermeiden. Kommunikation über Handys, Internet oder Medien ist strengstens untersagt, um die Geheimhaltung der Wahl zu gewährleisten. Vor dem ersten Wahlgang findet ein Gottesdienst mit dem Titel „Pro eligendo Papa“ in der Petersbasilika statt, bevor die Kardinäle vereidigt in die Wahlprozedur eintreten. Vivat hebt hervor die strengen Sicherheits- und Geheimhaltungsmaßnahmen während des Prozesses.
Der Ablauf der Wahl erfolgt in mehreren Phasen, beginnend mit einer ersten Abstimmung. Ein schnelles Ergebnis kann durch die beiden Drittel Mehrheit der Stimmen erzielt werden. Wenn ein Kandidat gewählt wird, signalisiert Weißer Rauch die Wahl eines neuen Papstes, während schwarzer Rauch auf einen ergebnislosen Wahlgang hinweist. Der neue Papst nimmt einen neuen Namen an und wird von den Kardinälen, die ihn gewählt haben, anerkannt.
Historische Veränderungen und Auswirkungen
Die Tradition der Papstwahl hat sich über die Jahrhunderte stark verändert, vom Einfluss weltlicher Herrscher bis hin zu den strengen Regelungen, die heute das Wahlverfahren prägen. Besonders hervorzuheben sind die Reformen nach den Regierungen von Nikolaus II. und Gregor X., die den Ausschluss anderer Wählergruppen und die Isolation der wahlberechtigten Kardinäle während der Wahl durchsetzten. Diese Praktiken wurden für gültig erklärt und bilden die Grundlage für die heutige Papstwahl im Konklave. Wikipedia berichtet über diese Entwicklungen und die alles umfassende Struktur, die das Verfahren umrahmt.
Die Absenz eines österreichischen Kardinals ist nicht nur ein Zeichen gesellschaftlicher Veränderungen innerhalb der katholischen Kirche, sondern auch ein Verweis auf die komplexe Geschichte, in der Österreich lange Zeit eine bedeutende Rolle im Weltkirchenstaat spielte. Eine solche Wahlsituation gab es letztmals im Jahr 1846, als während des Konklaves nur ein österreichischer Kardinal abwesend war, während sich fast die gesamte Wählerschaft aus Italienern zusammensetzte. Somit steht die Wahl im Mai 2023 nicht nur für einen Neuanfang, sondern auch für die Reflexion über die bisherigen Einflüsse und Traditionen innerhalb der katholischen Kirche.
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Ort | Rom, Italien |
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