Österreich unterstützt Solar-Pionier: Bis zu 20% Förderung für PV-Anlagen!

Österreich unterstützt Solar-Pionier: Bis zu 20% Förderung für PV-Anlagen!

Österreich, Österreich - Ab dem 23. Juni 2023 wird in Österreich der „Made in Europe“-Bonus für Photovoltaik-Anlagen eingeführt, um die heimische Produktion europäischer Photovoltaik-Komponenten zu stärken. Österreich ist damit nach Italien das zweite Land in Europa, das finanzielle Anreize für nachhaltige Photovoltaik-Produkte direkt vor Ort bietet. Dieser Schritt soll sowohl die Innovationskraft der heimischen Industrie fördern als auch die Qualität der Produkte hervorheben, wie Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik Austria, erklärt.

Der Bonus sieht vor, Zuschüsse von bis zu 20 Prozent zu gewähren, die auf europäische Photovoltaik-Module und Wechselrichter anwendbar sind. Besonders attraktiv ist zudem ein 10-prozentiger Förderaufschlag für Stromspeicher, die in Kombination mit der PV-Anlage installiert werden. Weitere Informationen zu Anträgen und Herstellern sind auf der Website pv-made-in-a.at erhältlich.

Finanzielle Anreize zur Stärkung der europäische Industrie

Der Anstieg der Photovoltaik-Nutzung in Österreich erfolgt im Rekordtempo, wobei bereits etwa 15 Prozent des österreichischen Stroms aus Sonnenenergie stammt. Für 2024 ist ein Zubau von 2,5 Gigawattpeak Photovoltaik-Leistung angestrebt, bis zum Jahr 2030 sollen es gar 21 Gigawattpeak sein. Der Bonus wird im Rahmen des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) geregelt, das auch das Ziel verfolgt, bis 2030 eine 100%ige Ökostromversorgung in Österreich zu erreichen.

Industrievertreter warnen jedoch vor dem Wettbewerbsdruck potenzieller asiatischer Hersteller, insbesondere aus China, die durch Dumpingpreise die europäische Produktion unter Druck setzen. Der „Made in Europe“-Bonus soll der europäischen PV-Wirtschaft helfen, die Nachfrage nach lokal produzierten Komponenten zu steigern und Arbeitsplätze in Österreich zu schaffen. Vizekanzler Werner Kogler betont die Bedeutung von Investitionen in die europäische Produktion.

Entwicklungen im europäischen PV-Markt

Im Jahr 2023 verzeichnete der Photovoltaik-Zubau in Europa ein beeindruckendes Wachstum von über 40 Prozent, mit 263 Gigawatt erzeugtem erneuerbaren Strom insgesamt. Deutschland dominierte den Marktzuwachs mit 14,1 Gigawatt neu installierter Leistung, gefolgt von Spanien und Italien. Prognosen für 2024 sehen eine Wachstumserwartung von lediglich 11 Prozent. Die Branche steht vor Herausforderungen wie höheren Netzentgelten und Genehmigungsproblemen, die den Ausbau erschweren.

Die europäische Photovoltaik-Industrie kann derzeit lediglich zwei Prozent der Nachfrage mit eigenen produktionseigenen Komponenten decken. Dennoch zeigt der Markt für Wechselrichter eine positive Bilanz. Diese dürften theoretisch 82 Gigawatt Leistung bedienen. Experten sehen in der Förderung europäischer Produkte eine Schlüsselstrategie zur Erschließung von Potenzialen im Bereich erneuerbarer Energien und zur Stärkung des europäischen Marktes.

Mit den neuen finanziellen Anreizen durch den „Made in Europe“-Bonus hat Österreich die Chance, seine Stellung in der Photovoltaik-Branche zu festigen und gleichzeitig zur Energiewende und zum Klimaschutz in Europa beizutragen. Die Einschätzung der Branche ist optimistisch: Die Photovoltaik wird als entscheidende Säule der Energieinfrastruktur in den kommenden Jahrzehnten angesehen.

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OrtÖsterreich, Österreich
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