Österreich im Kampf gegen Produktpiraterie: Alarmierende Zahlen 2024!

Österreich verzeichnete 2024 über 6.000 Aufgriffe gefälschter Produkte, darunter gefährliche Medikamente. تفاصيل zu Trends und Herausforderungen.
Österreich verzeichnete 2024 über 6.000 Aufgriffe gefälschter Produkte, darunter gefährliche Medikamente. تفاصيل zu Trends und Herausforderungen.

Wien, Österreich - Österreich positioniert sich im Kampf gegen Produktpiraterie an dritter Stelle in der Europäischen Union, hinter Deutschland und Belgien, wie OTS berichtet. Im Jahr 2024 wurden vom Zoll in Österreich insgesamt 6.327 Sendungen aufgrund der EU-Produktpiraterie-Verordnung aufgegriffen, was 9.974 eingeleitete Verfahren nach sich zog. Bei diesen Kontrollen wurden 128.898 gefälschte Produkte festgestellt, deren geschätzter Wert über 38 Millionen Euro liegt, was den zweithöchsten Wert seit Beginn der Aufzeichnungen darstellt.

Besonders alarmierend ist die Anzahl der gefälschten und illegalen Medikamente: 2024 wurden 7.147 Sendungen mit etwa 378.109 solchen Produkten beschlagnahmt. Ein Großteil dieser gefälschten Medikamente, darunter zum Beispiel potenzsteigernde Mittel, kommt über den Internet- und Versandhandel nach Österreich. Barbara Eibinger-Miedl, Staatssekretärin im Finanzministerium, hebt hervor, dass gefälschte Medikamente eine massive Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen.

Gesundheitsgefährdung durch Fälschungen

Der Zoll hat besonders schützende Maßnahmen an den Flughäfen und im Postverkehr implementiert, um gegen diese Bedrohung vorzugehen. 80 Prozent der als gesundheitsgefährdend eingestuften Fälschungen betreffen Kinder Produkte wie Spielzeuge und Kinderbekleidung. Die Mehrheit der gefälschten Medikamente ist ineffektiv oder sogar gesundheitsschädlich – Beispiel gefälschter Viagra-Tabletten: 97 Prozent ohne Wirkstoff, 3 Prozent mit überhöhter Dosis.

Die Daten zeigen, dass in den letzten Jahren die Produktpiraterie in anderen Bereichen wie Alltagstechnologien, Schmuck und Autoteilen zugenommen hat. Die Gründe für diese Zunahme sind unter anderem weniger schützende Vorschriften und Minderwertigkeit der Materialien, die in der Herstellung verwendet werden. Zusätzlich werden verunreinigte Produkte immer häufiger entdeckt, wie etwa gefälschte Waschmittel mit gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffen. Ein Beispiel ist der Aufgriff von 16 Tonnen gefälschtem Persil aus der Türkei im Jahr 2024.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Maßnahmen

Schutzrechtsintensive Wirtschaftsbereiche schaffen in Österreich 30 Prozent aller Arbeitsplätze und tragen mit 44 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Die hohe Zahl an gefälschten Produkten schädigt nicht nur die Gesundheit der Konsumenten, sondern auch die heimischen Hersteller und Händler. Zollexperte Bernhard Herics warnt vor den einfachen Möglichkeiten, sich gegen diese Fälschungen zu wappnen, und appelliert an die Unternehmen, aktiver zu werden.

Ein weiterer Aspekt ist die geplante Senkung der Zollfreigrenze von derzeit 150 Euro, was möglicherweise zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung von Produktpiraterie erforderlich macht. In Europa wurden 2024 insgesamt 4,6 Milliarden E-Commerce-Sendungen registriert, von denen 1,7 Millionen in Österreich verzollt wurden.

Die Regierung verfolgt weiterhin Bestrebungen zur Bewusstseinsbildung über die Gefahren der Produktpiraterie, und das Thema gefälschte Produkte wird in der Öffentlichkeit verstärkt diskutiert, um die Nachhaltigkeit und Sicherheit für Verbraucher zu gewährleisten. Dies umfasst auch die Diskussion über eine mögliche Einführung einer Digitalsteuer auf EU-Ebene, welche den Staaten jährlich etwa 5 Milliarden Euro an Steuereinnahmen entgehen lässt.

Insgesamt verdeutlicht sich, dass die Tendenz zur Produktpiraterie und zu gefälschten Medikamenten ansteigt, sodass sowohl öffentliche als auch private Akteure gefordert sind, entsprechend zu handeln. Zu den jüngsten Maßnahmen gehört auch die Kontrolle des internationalen Zolls, der gut vernetzt ist und somit eine breite Basis zur Bekämpfung von Produktpiraterie bieten kann.

In der kommenden Zeit bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklungen in den Bereichen Produktpiraterie und -sicherheit fortsetzen werden und welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden, um diese wachsende Bedrohung für Konsumenten und die Wirtschaft zu bekämpfen.

Details
Vorfall Produktpiraterie
Ort Wien, Österreich
Schaden in € 38.000.000
Quellen